Streit um die Kirche geht mit dem Verkauf in die nächste Runde. Derweil steht eine ganz andere ketzerische Frage im Raum.
Es begab sich zu der Zeit, dass ein Gebot von der Nordkirche ausging, die Verhältnisse im eigenen Hause so zu regeln, dass es ein Auskommen mit dem Einkommen geben müsse. So in etwa könnte die Weihnachtsgeschichte im Jahre des Herrn 2015 beginnen.
Auf Ahrensburg bezogen wären wir dann rasch beim Thema St. Johannes. Der Streit um die Kirche geht mit dem Verkauf von Gemeinde- und Pfarrhaus an den Verein „Heimat“ in die nächste Runde. Der gemeinnützige Verein wird die neu erworbenen Gebäude so instand setzen, dass er sie direkt an die Stadt vermieten kann, die dort Flüchtlinge unterbringen will. Danach könnten die Häuser abgerissen und durch Neubauten für Menschen mit geringem Einkommen ersetzt werden.
Klingt alles sehr sozial. Doch die Transaktion wird Widerstände beim Förderverein St. Johannes provozieren, der durch seinen Protest die Entwidmung des Gotteshauses verhindert und einen Nutzungsvertrag für die Kirche bis 2019 geschlossen hat. Es ist nicht ganz abwegig zu vermuten, dass der Verkauf der Nebengebäude für die Existenz des Kirchenbaus keine günstige Perspektive eröffnet.
Im übrigen steht eine ketzerische Frage im Raum: Warum eigentlich stellt die Nordkirche als Institution, die Barmherzigkeit predigt, nicht ihre Gebäude selbstlos den Flüchtlingen zur Verfügung, statt sie zu verkaufen?