Bad Oldesloe. Die Oldesloer Stadtwerke steigen beim Betreiber einer Windkraftanlage ein und geben eigenes Kraftwerk auf. Strom für 2000 Haushalte.
Im Oldesloer Ortsteil Wolkenwehe wird eine neue Windkraftanlage gebaut, die sechsmal so leistungsfähig ist wie die alte. Sie ersetzt eine der beiden in die Jahre gekommenen Anlagen auf dem Hügel und außerdem das Stadtwerke-Windkraftwerk in Neufresenburg.
Mit 13 Prozent steigen die Stadtwerke in die Betreiberfirma ein
„Wir geben unser Windkraftwerk auf und investieren dafür in die Betreiberfirma“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Jürgen Fahl. Mit 13 Prozent steigen die Stadtwerke in die Stormarn Wind Energie GmbH Wolkenwehe ein. „Bei unserer Anlage gab es zuletzt immer wieder technische Defekte“, sagt Fahl. Das Rad in Neufresenburg kam nur auf eine Leistung von 80 Kilowatt.
Bürgermeister Tassilo von Bary: „Wir haben in den letzten Wochen gezittert, ob wir die Genehmigung bekommen.“ Ohne die Beteiligung der Stadtwerke hätte das neue Windrad wohl nicht gebaut werden können. Beim sogenannten „Repowern“ ist eine wesentliche Voraussetzung für die Genehmigung einer neuen Windkraftanlage, dass zwei alte abgebaut werden.
Das neue Modell soll jährlich sieben Millionen Kilowattstunden produzieren
Aus technischer Sicht hätte die jetzt abzumontierende Windkraftanlage noch lange Strom liefern können. „Wir haben gerade einen neuen TÜV-Stempel bis 2036 bekommen“, sagt Windmüller Thomas Sternberg. Doch wirtschaftlich sei der Schritt jetzt sinnvoll. So wird ab dem kommenden Jahr die feste Vergütung für Neuanlagen vierteljährlich um 1,5 Prozent nach unten korrigiert. „Je länger wir warten würden, desto unrentabler wäre es“, sagt Thomas Sternberg.
Das neue Modell ist 150 Meter hoch und soll jährlich sieben Millionen Kilowattstunden produzieren. Das verbrauchen 2000 Vier-Personen-Haushalte oder 7,5 Prozent der Oldesloer. Die Anlage soll im ersten Quartal 2016 ans Netz gehen. Es waren Gutachten zu Geräuschentwicklung, Schattenwurf und Landschaftsbild nötig.