Elmenhorst. Hunde-, Grund- und Gewerbesteuer sind betroffen. Verbessert sich durch eine Steuererhöhung die finanzielle Situation der Gemeinde?


Die Gemeinde Elmenhorst plant, die Hundesteuer für den ersten Hund von derzeit 75 Euro auf 120 Euro zu erhöhen. An den Sätzen für weitere Hunde soll sich nichts ändern. Bei der Grundsteuer A für unbebaute Grundstücke soll der Hebesatz von derzeit 330 Prozent auf 370 Prozent erhöht werden. Für die Gemeinde bedeute dies Mehreinnahmen von rund 4000 Euro jährlich. Die Grundsteuer B für bebaute Grundstücke soll von 330 Prozent auf 390 Prozent erhöht werden. Elmenhorst erhofft sich damit rund 50.000 Euro Mehreinnahmen. Ein durchschnittlicher Hauseigentümer, der jetzt 364 Euro im Jahr zahlt, müsste künftig 430 Euro zahlen.

Die Gemeinde rechnet mit weniger Einnahmen

Auch der Hebesatz für die Gewerbesteuer soll von 340 auf 370 Prozent erhöht werden. Dennoch rechnet die Gemeinde mit weniger Einnahmen. 2014 nahm sie rund 440.000 Euro an Gewerbesteuern ein, für 2015 sind 300.000 Euro prognostiziert. Für 2016 erwartet Elmenhorst trotz der Steuererhöhung nur noch 250.000 Euro. „Würden wir die Gewerbesteuer nicht erhöhen, hätten wir noch weniger“, sagt Willy Eberhardt, Vorsitzender des Finanzausschusses. Denn es sei zu erwarten, dass die Unternehmen in der Gemeinde weniger Gewinn machten.

„Wir müssen die Steuer erhöhen, um vom Land eine Konsolidierungshilfe zu bekommen“, erklärt Eberhardt. Denn bevor eine Kommune diese beantragen könne, müsse sie alle finanziellen Möglichkeiten ausschöpfen und die vorgegebenen Mindeststeuersätze vom Land einführen.

Schuldensumme könnte sich auf 1,3 Millionen Euro erhöhen

Auch wenn die Politik diesen Vorschlag des Amtes Bargteheide-Land umsetzt, wird Elmenhorst seine Schulden verdreifachen. In den letzten Jahren hat die Kommune rund 450.000 Euro an Schulden angehäuft. Demnächst könnte sich die Summe auf 1,3 Millionen Euro erhöhen. Grund dafür ist ein Erweiterungsbau einer Kita für rund 900.000 Euro. Ferner rechnet die Gemeinde mit weiteren finanziellen Belastungen. Beispielsweise werde sich die Kreisumlage um rund 70.000 Euro erhöhen. Auch der Kindergartenanteil, den Elmenhorst zahlt, erhöht sich von 530.000 Euro auf 678.000 Euro.

Eberhardt hofft, dass sich mit einem neuen Gewerbegebiet die Situation verbessert. Dort sollen sich rund zehn Betriebe ansiedeln. Auch 30 Baugrundstücke sind geplant.