Glinde. Anwohner der Blockhorner Allee monieren zu hohe Kosten
Die Anwohner der Blockhorner Allee in Glinde werden demnächst tief ins Portemonnaie greifen müssen. Die marode Straße soll für rund 800.000 Euro ausgebaut werden, 530.000 Euro davon entfallen auf die Grundstücksbesitzer. Auf einer Informationsveranstaltung stellte die Verwaltung jetzt fünf Varianten und die Zahlen vor – und stieß damit nicht bei allen der rund 80 Besucher im Marcellin-Verbe-Haus auf Verständnis.
„Es war stimmungsvoll geladen, teilweise wurde sehr unsachlich argumentiert“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug. Ein Teilnehmer habe den Raum vorzeitig verlassen und dabei die Tür zugeschlagen. Einigen Anwohnern sei das Vorhaben zu teuer.
Laut Ausbaubeitragssatzung der Stadt müssen 75 Prozent der Kosten auf die Grundeigentümer an der Anliegerstraße umgelegt werden. Glinde ist vom Land verpflichtet, die Beiträge zu erheben. Neben der Straße werden auch Auffahrten, zwei Bürgersteige und die Beleuchtung auf Vordermann gebracht. Wer im Besitz eines 1000 Quadratmeter großen Grundstücks ist, muss mit 14.000 Euro Beteiligung rechnen. Hinzu kommen die Kosten für den Zweckverband, der für die Oberflächenentwässerung zuständig ist – in diesem Fall könnten das noch einmal bis zu 5000 Euro sein. Einige Grundstücke sind noch größer.
In diesem Jahr soll der Bauausschuss die Straßenerneuerung absegnen. Vorher wird Zug mit den Politikern noch einen Vorort-Termin machen. Er sagt: „Im März 2016 wollen wir beginnen.“ Wie schon bei der Sanierung der Mühlenstraße bietet die Stadt den rund 60 Grundstücksbesitzern an, eine feste Summe auf Grundlage der Kostenschätzung zu zahlen. Wird es teurer, zahlt Glinde die Differenz. „In der Mühlenstraße haben 89 Prozent der Anlieger davon Gebrauch gemacht“, so Zug, der bald auch die Saalbergstraße und den Robert-Schuman-Weg erneuern will.