Siek. Gemeinde erwartet am ersten Oktober-Sonntag 3000 Besucher. Zweieinhalb Kilometer langer Festumzug endet an Friedenskirche.
Das schleswig-holsteinische Landeserntedankfest am Sonntag, 4. Oktober, wird in diesem Jahr in Siek gefeiert – sieben Jahre nach dem letzten Landeserntedankfest auf Stormarner Boden in Bargteheide. „Es ist eine große Ehre, und ich freue mich sehr“, sagt der Sieker Pastor Christian Schack. Auch bei den Dorfbewohnern nimmt der Pastor „eine positive Grundstimmung“ wahr.
Das Motto des Festes – „säen. ernten. danken“ – könne man nicht nur auf den landwirtschaftlichen Betrieb, sondern auch auf viele andere Bereiche anwenden, meint Schack: „In allen Lebenslagen erntet der Mensch das, was er sät. Im Gottesdienst wollen wir vor allem danken.“ Doch auch aus landwirtschaftlicher Sicht profitierten die Stormarner Landwirte von ihrer Saat: „In diesem Jahr hatten wir im Kreis und im Land eine gute Ernte“, sagt Hans-Joachim Wendt, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Stormarn.
Mit einem Festumzug, der um 10 Uhr an der Bürgerwiese startet, beginnt das Landeserntedankfest. Den Anfang macht der Brunsbeker Musikzug, gefolgt von Mitgliedern der Landjugend Schleswig-Holstein, die eine selbst gebundene Erntekrone tragen. Ebenso mitlaufen werden Mitglieder der Sieker Kirche, der Freiwilligen Feuerwehren Siek und Meilsdorf, des Landfrauenvereins, der Kreisjägerschaft sowie Vertreter vieler weiterer Institutionen. Oldtimer-Traktoren, Jagdhornbläser, eine Jazzband und die Pferdeformation Doma-Classica begleiten den Umzug ebenfalls. Die Route bis zur Sieker Friedenskirche ist gut zweieinhalb Kilometer lang.
Bischöfin Kirsten Fehrs predigt bei zwei Gottesdiensten
Ein erster, etwa einstündiger Gottesdienst beginnt um 11 Uhr. Da die Sieker Kirche nur Platz für etwa 350 Personen bietet, wird der Gottesdienst ins Festzelt auf dem Marktplatz auf Leinwände übertragen. Die Predigt hält Bischöfin Kirsten Fehrs. Ein weiterer Gottesdienst für Kinder ist um 14 Uhr geplant. Er wird ebenfalls von Bischöfin Fehrs gehalten.
Um 12 Uhr beginnt das Programm im Festzelt. Die Landfrauen des Kreis- und des Landverbandes bieten Suppen und Kuchen an. Sportclubs und Vereine stellen ihre Arbeit vor. So informiert der Bauernverband Schleswig-Holstein darüber, wie mit dem richtigen Boden eine gute Ernte gelingt.
Auf dem Gelände des Pastorats werden mehrere Stationen für Kinder aufgebaut. Dort können die jungen Besucher unter Aufsicht Erntekränze binden, Brotteig kneten, Hufeisen verzieren, Kürbisse schnitzen und Holzhäuser gestalten.
Seit der Anfrage von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Norddeutschland und dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume im Januar dieses Jahres laufen die Vorbereitungen für das Erntedankfest. Rund 3000 Gäste werden im Dorf erwartet. Das sind mehr Besucher, als die Stormarner Gemeinde an Einwohnern zählt. „Um das zu organisieren, haben wir mehrere Arbeitsgruppen gegründet“, sagt Pastor Schack.
So will die „Arbeitsgruppe Umzug und Verkehr“ ein zu befürchtendes Verkehrschaos mit einem kostenlosen Großparkplatz im Gewerbegebiet Jacobsrade lösen. Von dort aus fahren zwischen 9 und 17 Uhr etwa alle zehn Minuten Shuttlebusse, die die Besucher zu der Kirche und zum Festzelt bringen.