Ausgerechnet die Grünen in Glinde sorgen dafür, dass am Golf Gut mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Wellness-Tempel entsteht.
Von wegen „Ökos“, „Ameisenhaufenbeschützer“ oder „Großprojektverhinderer“: Ausgerechnet die Grünen in Glinde sorgen dafür, dass am Golf Gut mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit demnächst ein großer Wellness-Tempel der Premiumklasse errichtet wird. Jene Fraktion, die sich vor vier Jahren gegen den Bau eines Hotels auf dem Areal ausgesprochen hatte. Ein entsprechender Bebauungsplan wurde trotzdem aufgestellt, so wollte es die Mehrheit aus CDU und SPD.
Nun wird das Projekt sogar noch größer, Grünflächen müssen Parkplätzen weichen. Die Sozialdemokraten sind plötzlich dagegen – die Grünen also das Zünglein an der Waage. Sie sind inzwischen mehrheitlich für den Bau. Was aber steckt hinter dem Sinneswandel? Die Antwort ist einfach: eine Menge Pragmatismus, also ideologiefreies und lösungsorientiertes Handeln. Manch ein Grüner wird es auch mit der politischen Überzeugung begründen. Jedenfalls haben sie in der Fraktion heiß diskutiert und eine gute Lösung im Sinne der Stadt gefunden. Die Grünen sehen es genauso wie CDU und Bürgermeister Rainhard Zug: Dieser Golf-Tempel bietet mehr Chancen als dass er Risiken birgt.
Glinde hat in den vergangenen Jahren nicht unbedingt an Attraktivität hinzugewonnen. Das könnte sich jetzt ändern. 250.000 Besucher pro Jahr sollen die Wellnessanlage besuchen, bis zu 250 Jobs geschaffen werden. Hinzu kommen Gewerbesteuereinnahmen. Nicht zu vergessen der Imagegewinn. Die Politik tut gut daran, den Machern ihr Vertrauen zu schenken. Denn eine zweite Chance wird es so schnell nicht mehr geben.