Bad Oldesloe. Die Pläne für den Bau eines Hospizes könnten bald Wirklichkeit werden. Der Hospizverein hat ein Grundstück am Sandkamp in Aussicht.

Die Pläne des Oldesloer Fördervereins Lebensweg für den Bau eines Hospizes konkretisieren sich: Die Stadt Bad Oldesloe hat dem Verein einen Bauplatz am Sandkamp in Aussicht gestellt – im Tausch gegen ein Grundstück am Schwarzendamm, das dem Verein gehört, jedoch außerhalb des Siedlungsgebietes liegt, und gegen Zahlung eines kleineren sechsstelligen Betrages. „Damit ebnet uns die Stadt den Weg zu einem Neubau“, sagt die Erste Vorsitzende des Fördervereins, Sabine Tiedtke.

Das neue Grundstück am Sandkamp ist rund 4000 Quadratmeter groß. „Wir haben zwei größere Spender, mit deren Geld wir die Fläche kaufen können“, sagt Tiedtke. Der Kauf soll über eine gemeinnützige Stiftung laufen, die der Verein jetzt gründet. Tiedtke hofft, damit mehr Verbindlichkeit zu schaffen und auch weitere Spender zu finden. Eine Stiftung sei nachhaltig und völlig unabhängig von ihr als Person, betont Tiedtke.

Nach bisherigen Schätzungen kostet der Neubau eines Hospizes samt Grundstück rund 2,5 Millionen Euro. Zehn Plätze soll das Haus bereithalten, um todkranke Menschen am Lebensende gut zu versorgen. Der Bedarf dafür sei enorm, sagt Tiedtke. „Ich bin zu allen Hospizen in Schleswig-Holstein gefahren und habe sie mir alle angeguckt. Die meisten haben mir berichtet, sie hätten mehr als doppelt so viele Anfragen, als sie an Plätzen zur Verfügung stellen können“, so Tiedtke.

Ihr unerschöpflicher Einsatz für Stormarns erstes stationäres Hospiz hat sich mittlerweile bis nach Berlin herumgesprochen: Bundespräsident Joachim Gauck hat die Oldesloerin zum Sommerfest auf Schloss Bellevue am 11. September eingeladen. „Das war der Knaller! Ich war wirklich überrascht, als ich plötzlich diese Einladung in meinem Briefkasten fand“, so Tiedtke. „Es ist toll, dass offenbar gesehen wird, wie nötig so eine Einrichtung ist.“ Noch in diesem Jahr sollen die Stiftungsgründung und der Grundstückskauf abgewickelt werden. In zwei Jahren könnte der Bau dann möglicherweise schon stehen, so Tiedtke.

Seit mehr als zwei Jahren kämpfen die Mitglieder des Vereins für ein Hospiz. Zuletzt hatten sie die Hoffnung, in der ehemaligen Krankenpflegeschule sowie dem leer stehenden Schwesternwohnheim des Krankenhauses in Bad Oldesloe unterzukommen. Doch Klinikbetreiber Asklepios zeigte sich dafür nicht offen. In das sanierungsbedürftige Gebäude könnten nun bald Flüchtlinge einziehen, sofern der Kreis zustimmt (wir berichteten).