Lütjensee. Beim Eurofuture Camp im Amt Trittau erarbeiten junge Menschen aus fünf Nationen Projekte. Ziel ist der langfristige Austausch.

Was sind unsere Gemeinsamkeiten, wo gibt es Unterschiede? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des achttägigen Workshops „Eurofuture Camp“ in Lütjensee. Erstmalig haben sich dort rund 40 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren aus fünf Nationen zusammengefunden, um ihr Europa zu gestalten. Initiiert wurde das Projekt vor zwei Jahren von Trittaus Amtsvorsteher Ulrich Borngräber (Wählergemeinschaft Hamfelde), der zuständig für Europafragen ist. „Der Jugendaustausch zwischen den mit uns verschwisterten Kommunen hat aus wirtschaftlichen Gründen in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. Dem wollten wir etwas entgegensetzen“, sagt Borngräber.

Amtsvorsteher Ulrich Borngräber hat das Camp initiiert
Amtsvorsteher Ulrich Borngräber hat das Camp initiiert © HA | Ewelina Berger

Mit viel ehrenamtlicher Hilfe, der Hauptfinanzierung durch das EU-Förderprogramm Erasmus plus und die Unterstützung örtlicher Firmen haben die Europabeauftragten der Gemeinden des Amtes – das sogenannte Europakomitee – das Camp schließlich ohne hohe Kosten für die Teilnehmer organisieren können. Die Teilnehmer stammen aus dem Amt Trittau und aus dessen Partnerkommunen in Frankreich, England, Finnland und Polen. Aus dem polnischen Wieliszew kommt Filip Piotrowski, 14, der als einer der Jüngsten am Camp teilgenommen hat. „Ich fand es spannend, neue Kulturen kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen, die hoffentlich lange bestehen bleiben.“

Filip möchte seine neuen Freunde künftig besuchen und sie auch bei sich zu Hause empfangen. „Das geht wegen der Reisefreiheit ganz einfach. Das ist das Schöne an Europa.“ Genau diesen Austausch solle die Veranstaltung fördern, sagt Borngräber. „Das Ziel des Camps ist, Vorurteile abzubauen und die Kinder zu ermutigen, ihr Leben und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten“, sagt Isabel Jensen.

Die 27-Jährige hat das Camp, in dem die Jugendlichen in Graffiti-, Film- und Fotoworkshops ihre Erfahrungen künstlerisch ausdrücken konnten, als Trainerin begleitet. „Alle sind über ihre Schatten gesprungen und haben gelernt, dass sie mit einfachen Mitteln etwas selbst entwickeln und gestalten können.“ Das lasse sich irgendwann aufs Leben übertragen.