Rehhorst. Bürgerinitiative „Bündnis gegen 380 kV“ fordert ein unabhängiges Gutachten über die Notwendigkeit der 380-Kilovolt-Leitung.

In der Debatte um den Trassenverlauf der sogenannten Ostküstenleitung fordert die Rehhorster Bürgerinitiative „Bündnis gegen 380 kV“ ein unabhängiges Gutachten über die Notwendigkeit der 380-Kilovolt-Leitung von der Landesregierung. „Eine Untersuchung zur Ostküstenleitung gibt es bislang nicht“, sagt Peter Kerger, Gründungsmitglied der Initiative. Zwar sei immer wieder von einem Gutachten die Rede. Das Bündnis habe jedoch trotz mehrfacher Nachfrage keine Einsicht nehmen dürfen – und auf Nachfrage bezögen sich Experten nur auf globale Untersuchungen. Kerger: „So können wir die vorgesehenen Planungsschritte nicht akzeptieren.“

Um die offenen Fragen zu klären, hatte das Rehhorster Bündnis Anfang der Woche Staatssekretärin Ingrid Nestle aus dem Energiewende-Ministerium in Kiel in den Rehhorster Ortsteil Pöhls eingeladen. Auch Fachexperten und Mitglieder aus Gemeinden entlang der geplanten Starkstromtrasse waren bei dem rund dreistündigen Treffen dabei.

Themen waren unter anderem die Mindestabstände der Stromtrasse zu Ortschaften und einzelnen Häusern sowie die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der Starkstromleitung. Kergers Befürchtung: Es könnten gesundheitsschädliche Stickoxide und Ozon entstehen, die durch den Wind verteilt würden und sich auf den Bronchien absetzten. „Diese beiden Punkte will Frau Nestle nochmal prüfen“, so Kerger. Zudem habe sie noch die Hoffnung geäußert, dass der Bundestag nach der Sommerpause doch noch einer Erdverkabelung in Schleswig-Holstein und damit der Aufnahme in den Bundesbedarfsplan zustimmen könnte.