Neuntöter ist ein merkwürdiger Name für einen Vogel. Gefährlich klingt er und brutal. Fakt ist, der Neuntöter hat seinen Namen verdient, denn er spießt seine Beute auf Dornen auf. Schon im 18. Jahrhundert hat es der Neuntöter, der gern in dornigen Hecken und Sträuchern sein Nest baut, deshalb in viele Ortschroniken geschafft. Angeblich töte der etwa 30 Gramm leichte Vogel erst neun Beutetiere, zu denen Libellen, Raupen, Schnecken, aber auch Mäuse, Blindschleichen und Küken kleiner Singvögel gehören, bevor er sich daran macht, sie zu verspeisen.
Inzwischen wissen Forscher, dass der Neuntöter frisst, wenn er Hunger hat. Dafür befreit er seine Beute vorher vorsichtig von Fühlern, Federn und anderen schlecht verdaulichen Bestandteilen. Ist der Hunger groß, verschlingt er seine Beute aber auch manchmal im Ganzen. Zu Hause ist der kleine Vogel, bei dem vor allem die Männchen mit ihrem rotbraunen Gefieder am Rücken auffallen, auch in Stormarn und der Umgebung des Kreises.
Bevor sich der Neuntöter zum Überwintern auf den langen Weg nach Afrika macht, möchte ihm Michael Rademann von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald am Dienstag, 4. August, von 17 bis 19 Uhr, auf einer Wanderung durch das Naturschutzgebiet Höltigbaum noch einmal nahe kommen. Der Rundgang kostet fünf Euro, Fernglas nicht vergessen. Los geht es am Haus der Wilden Weiden, Infozentrum Höltigbaum, (Eichberg 63), in Hamburg-Rahlstedt. (wei)