Viele Vorschläge für ein Kino in Ahrensburg gab es bereits, passiert ist nicht viel. Der neue Plan besticht aber durch viele Vorteile.
Wenn in Ahrensburg das Thema Kino auf den Tisch kommt, läuft meistens der gleiche Film ab: Viele Bürger sprechen sich dafür aus, Kinder und Jugendliche fordern es regelmäßig in Planungswerkstätten, eine große Zahl von Politikern befürwortet derartige Ideen, und auch die Verwaltung zeigt sich nicht abgeneigt. Stets sind aber auch die Stammtisch-Parolen zu hören, die einem Kino am Rande der Metropole Hamburg keine Chancen auf dauerhafte Existenz einräumen.
Dieser Film läuft in einer Endlosschleife, denn konkret passiert ist bisher nichts.
Nun startet der Streifen erneut. Eine Vorlage, über die jetzt die Politik zu entscheiden hat, sieht ein Kino am Bahnhof vor – strategische Bestlage, um auch Besucher aus anderen Orten anzulocken. Der Standort überzeugt auch deswegen, weil der dort noch stehende Edeka-Markt in absehbarer Zeit ohnehin um- oder neu gebaut werden müsste. Gleichzeitig würden auf dem zu bebauenden Parkplatz Alte Reitbahn weitere Kapazitäten für dringend benötigten Wohnraum frei werden. Das dürfte vor allem der SPD entgegenkommen, die sich zurückhaltend zu den bisherigen Kinoplänen auf der Alten Reitbahn geäußert hatte.
Dass ein renommierter Kinobetreiber, der in vergleichbaren Städten bundesweit aktiv ist, das Projekt angehen will, spricht für sich. Es ist naheliegend, dass die Experten die Chancen besser ausloten können als die Meinungsführer am Stammtisch.
Eine Aufgabe für die Projektentwickler und Stadtplaner bleibt allerdings: Wie kann dem wachsenden Pendlerverkehr durch zusätzliche Park-and-ride-Plätze am Bahnhof Rechnung getragen werden? Lässt sich eine Erweiterung des Parkhauses Alter Lokschuppen in das angedachte Konzept integrieren? Darüber sollte dringend geredet werden.
Es könnte sein – und es wäre Ahrensburg zu wünschen – dass dieser Film nun nicht immer wieder von vorn beginnt, sondern letztlich mit einem Happy End für strahlende Ahrensburger sorgt.