Die Landratsstelle wird ausgeschrieben. Auch die Parteien suchen mit.

Es ist eine Ära, die bald in Bad Oldesloe ihren Abschluss findet. Im April 2016 endet die dritte Amtszeit von Stormarns Landrat Klaus Plöger. Da der 66 Jahre alte Barsbütteler nicht für sechs weitere Jahre antreten möchte, müssen die Kreistagsabgeordneten nach 18 Jahren einen neuen Chef an die Spitze der Kreisverwaltung wählen.

Klaus Plöger, der ein SPD-Parteibuch hat, genießt über alle Fraktionen hinweg große Sympathie, Wertschätzung und wird unisono „als ausgesprochen erfolgreicher Landrat“ bezeichnet. Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn beantwortet die wichtigsten Fragen zum anstehenden Wechsel.

Was sind die Aufgaben des Stormarner Landrats?

Der Landrat trägt die Verantwortung für alle Geschäfte der Verwaltung des Kreises mit Sitz in Bad Oldesloe. Er ist somit auch Dienstherr über rund 600 Mitarbeiter. Die Verwaltung bereitet zudem die Beschlüsse für den Kreistag und die Ausschüsse vor. Der Landrat ist verpflichtet, die Beschlüsse der Kreispolitiker umzusetzen. Außerdem hat er die staatlichen Aufgaben aus Kiel zu erfüllen.

Wann hört der amtierende Landrat Klaus Plöger auf?

Die dritte Amtszeit des 66-Jährigen endet am 23. April 2016. Er sagt: „Bis dahin mache ich ordentlich weiter.“ In den vergangenen Monaten sei er, so Plöger weiter, von vielen gefragt worden, ob er auch für eine vierte Amtszeit kandidieren wolle. Das wäre nach einer Aufhebung der Altersgrenze für Bürgermeister und Landräte in diesem Jahr möglich gewesen. Plöger begründete seinen Abschied so: „Man soll aufhören, wenn es gut läuft und nicht, wenn alle einen loswerden wollen.“

Welche Pläne hat Klaus Plöger für die Zeit nach seiner Pensionierung?

Sich vollkommen zur Ruhe zu setzen scheint für Klaus Plöger nur eine eher unwahrscheinliche Option für die Zeit nach dem 23. April 2016 zu sein. Er sagt: „Wenn mir jemand ein interessantes Angebot macht, dann wäre ich nicht abgeneigt, weiterhin etwas zu machen.“

Wie wird ein neuer Landrat oder eine neue Landrätin gesucht?

Die Stelle des Landrats muss öffentlich ausgeschrieben werden. Somit steht allen interessierten Bewerbern offen, ihre Unterlagen an den Kreis Stormarn zu senden. Der Nachfolger wird von den 53 Abgeordneten im Kreistag gewählt. Die Fraktionschefs haben bereits angekündigt, dass sie auch selbst und gemeinsam nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger suchen wollen. Entlohnt wird die Stelle nach der Besoldungsgruppe B6 (Landräte von Kreisen mit mehr als 150.000 Einwohnern). Das ist ein Grundgehalt von 8462,43 Euro monatlich.

Hat die Politik bereits einen Kandidaten für die Nachfolge in Aussicht?

Bereits bevor Klaus Plöger bei der Kreisstagssitzung in Bad Oldesloe am vergangenen Freitag seine Entscheidung bekannt gab, fielen bezüglich der möglichen Nachfolge immer wieder drei Namen: die der Bürgermeister Rainhard Zug (Glinde), Thomas Schreitmüller (Barsbüttel) und Henning Görtz (Bargteheide).

Die besten Chancen werden nach Abendblatt-Recherchen Henning Görtz eingeräumt. Der sagt dazu: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass mir offenbar das Amt des Landrats zugetraut wird. Aber ich werde nun weder Ja noch Nein sagen.“ Görtz verweist auf die Fraktionen im Kreis und sagt: „Die Politiker sind nun am Zug, das Verfahren zu starten. Und das ist auch richtig so.“

Wann wird der Nachfolger oder die Nachfolgerin gewählt und vereidigt?

Kreisstagspräsident Hans-Werner Harmuth (CDU) hat bereits nach der Ankündigung Plögers einen Zeitplan für die Bestimmung der Nachfolge bekannt gegeben. Demnach sollen nach der Sommerpause des Kreistags die Rahmenbedingungen für die Ausschreibung bestimmt werden, damit diese im September erfolgen kann.

Harmuth: „Im Idealfall wählen wir noch im Dezember den Nachfolger.“ Die Vereidigung soll im Frühjahr erfolgen, damit der neue und somit 20. Landrat des Kreises Stormarn am 24. April seine Arbeit beginnen kann.