Es ist richtig, nach Wegen zu suchen, den Geräuschpegel zu minimieren. Die Kehrseite ist aber: Andere Orte in der Nähe werden belastet.
Wer manchen vom Fluglärm geplagten Stormarner klagen hört, der muss sofort den Eindruck gewinnen, der Kreis grenze unmittelbar an eine Start- und Landebahn. Tatsächlich erscheint schon das Wort Lärm nicht geeignet, den Verkehr am Himmel über Ahrensburg, Großhansdorf, Ammersbek, Bargteheide oder Elmenhorst treffend zu beschreiben. Ein Heulen oder Seufzen mag es wohl sein, das von droben auf die Erde dringt, durchaus vernehmbar, aber nicht lauter als Straßenverkehr; die Flieger sind hier noch 1000 Meter hoch und höher.
Gleichwohl ist es richtig, jederzeit nach Wegen zu suchen, den Geräuschpegel zu minimieren. Dass Stormarn seit Kurzem Sitz in der Fluglärmkommission hat, ist ein richtiger Schritt in diese Richtung. Auch die Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in Hamburg und Schleswig-Holstein (BAW) kann es als Erfolg verbuchen, dass Anflugkurven nun oft weiter geflogen werden als in der Vergangenheit, dass der Großraum Ahrensburg entlastet wird.
Die Kehrseite: Andere Orte werden belastet. Im Endeffekt wird ein als Problem wahrgenommenes Geschehen lediglich unter Nachbarn verschoben.
Aufrichtiger und wirkungsvoller wäre es, wenn ein jeder Fluglärmgegner der Flugreise als solcher abschwörte. Das führte langfristig zu weniger Flugbewegungen – und dadurch zwangsläufig zu weniger Geräuschen am Boden. Von sicherlich einigen Ausnahmen abgesehen: Dass der Wille dazu besteht, darf bezweifelt werden. (Alexander Sulanke)