Ahrensburg. Sechs Personen leben auf engstem Raum: Diese Großfamilie sucht dringend ein neues Zuhause. Günstiger Wohnraum in Ahrensburg ist knapp.

Fast täglich klickt sich die vierfache Mutter Jutta Nebel durch die Inserate auf den Immobilien-Plattformen und blättert die Kleinanzeigen in den örtlichen Zeitungen durch – immer mit dem gleichen ernüchternden Ergebnis. „Wir sind einfach verzweifelt“, sagt die Hausfrau, die mit ihrem Ehemann Thomas und ihren vier Kindern in einer kleinen Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung im Ahrensburger Norden lebt. „Eigentlich suchen wir schon seit wir hier vor zehn Jahren eingezogen sind nach einer größeren Wohnung, die in unserem finanziellen Rahmen liegt“, sagt die 36-Jährige.

Enttäuschung bei Besichtigung

Vor ein paar Wochen schien sich alles zum Guten zu wenden. Endlich entdeckte die Familie ein Haus zur Miete. Doch die Enttäuschung folgte bei der Besichtigung. Vor Ort kündigte der Vermieter dann schon eine Mieterhöhung an und gab das Haus, das eigentlich perfekt für eine größere Familie wäre, an einen alleinstehenden Mann.

„Das ist alles schon sehr frustrierend. Wer hier eine bezahlbare Wohnung mit mehr als dreieinhalb Zimmern sucht, hat so gut wie keine Chance“, sagt Ehemann Thomas Nebel. „Wenn etwas frei wird, nehmen das viele Vermieter zum Anlass, die Miete gleich zu erhöhen“, so der gelernte Berufskraftfahrer, der nach einem Bandscheibenvorfall unverschuldet in die Arbeitslosigkeit abrutschte und derzeit eine Weiterbildung zum Kaufmann macht, um seine Familie über Wasser halten zu können.

Die Liste der Wohnraum-Interessenten ist lang

Jutta Nebel suchte sogar schon bei der Stadt Hilfe. Doch auch dort ist die Liste der Wohnraum-Interessenten lang und in der gesuchten Größe nichts Passendes vorhanden. Auch bei anderen Stellen ist keine Aussicht auf Erfolg. „Als ich mich bei einer Wohnungsgenossenschaft einschreiben wollte, sagte man mir gleich, dass es mit einem Hund quasi unmöglich wäre“, so Jutta Nebel, die bis vor Kurzem als Pflegerin arbeitete, kurz vor Ablauf der Probezeit aber wieder entlassen wurde. „Ich musste mich um meinen an Grippe erkrankten Sohn kümmern. Das hat mein Arbeitgeber nicht mitgemacht.“

Ihren Hund schaffte sich die Familie vor einigen Jahren als Therapiehund an, als Bewegungs-Motivation für Ehemann Thomas Nebel. Der Vierbeiner ist auch den Kindern ans Herz gewachsen: „Ihn wegzugeben, das können wir unseren Kindern nicht antun.“ Schon lange ist die Situation für die ganze Familie auch belastend. Dass die beiden älteren Töchter (14 und 15) sich ein Zimmer teilen müssen, sorgt regelmäßig für Streit. Auch die beiden Jungs (4 und 9) bewohnen einen Raum. Für Jutta und Thomas Nebel bleibt nur ein winziges Zimmer.

Vier-Zimmer-Wohnung oder 100 Quadratmeter-Haus

Die Agentur für Arbeit, auf deren Unterstützung die Familie derzeit angewiesen ist, hat den Mietrahmen auf 1000 bis 1100 Euro (warm) angesetzt. Mehr dürfte eine neue Wohnung nicht kosten. „Das kann so nicht weitergehen“, sagt Vater Thomas Nebel. „Wir brauchen keinen Palast, sondern nur ein bisschen mehr Platz.“ Gesucht wird eine Vier-Zimmer-Wohnung oder ein Haus ab 100 Quadratmetern in Ahrensburg oder in der näheren Umgebung, da die Eltern ihre Kinder ungern aus der Schule und dem Freundeskreis herausreißen wollen. Wer eine passende Wohnung in dieser Größen- und Preisklasse anzubieten hat, kann mit der Familie unter der Telefonnummer 04102/219 86 32 Kontakt aufnehmen. (Finn Fischer)