Bad Oldesloe. Streit um die Nutzung: Die Klinik nutzt Krankenpflegeschule als Lager, der Kreis hält das für nicht vertragsgemäß.
Im Streit zwischen Kreis und Asklepios-Konzern um die ehemalige Krankenpflegeschule und das Schwesternwohnheim in Bad Oldesloe ist das Ergebnis weiterhin offen. Der Kreis will den Klinik-Kaufvertrag von 2001 jetzt von externer Seite überprüfen lassen. Das hat der Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss des Kreistags empfohlen.
Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass Unstimmigkeiten zwischen Kreis und Asklepios über die Nutzung des Gebäudes an der Kastanienallee herrschen. Der Kreis bemängelt, Asklepios halte sich nicht an vertraglich festgehaltene Vereinbarungen: Demnach sei Asklepios neben dem Betrieb des Klinikums auch zum Betrieb der Krankenpflegeschule auf dem entsprechenden Grundstück verpflichtet (wir berichteten). Sollte Asklepios sich nicht an die Zweckbindung halten, sei der Kreis laut Vertrag berechtigt, das Grundstück zurückzufordern.
Das Gebäude der Krankenpflegeschule und des Schwesternwohnheims ist allerdings so stark sanierungsbedürftig, dass es für die ursprünglichen Zwecke nicht mehr genutzt werden kann. Den Theorieunterricht für die Krankenpflegeausbildung führt Asklepios daher in Hamburg durch.
Der marode Bau dient Asklepios momentan als Lager für Material und Möbel – während der umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Klinik. Zu Recht, wie Klinikchef Philip Wettengel gegenüber dem Hamburger Abendblatt betonte. Wettengel legt die Vertragsklauseln anders aus als der Kreis: Seiner Meinung nach gibt es für Asklepios lediglich die Verpflichtung, auf dem Grundstück Tätigkeiten zu unterlassen, die nicht im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Krankenhauses oder einer Krankenpflegeschule in Verbindung stehen.
Bei der Auseinandersetzung geht es um viel Geld: Denn das Grundstück an der Kastanienallee ist eine attraktive Fläche. Sie wäre im Fall einer Rückübertragung an den Kreis prädestiniert für Wohnbebauung. Asklepios hingegen möchte das Grundstück für mögliche Erweiterungen behalten.