In Deutschland gibt es mehrere Streichholz-Hersteller. Doch das war nicht immer so, 1929 wurde ein Streichholzmonopol eingeführt
Wir benutzen es, wenn wir eine Kerze oder ein Lagerfeuer anzünden möchten: das Streichholz. Heutzutage gibt es mehrere Firmen in Deutschland, die Streichhölzer herstellen. Doch noch vor 32 Jahren hat es das Streichholzmonopol in Deutschland gegeben. Es wurde am 26. Oktober 1929 eingeführt.
Monopol heißt: Es gibt nur einen einzigen Anbieter. Das war in diesem Fall die Deutsche Zündwaren-Monopolgesellschaft. Ihre Markennamen waren „Welthölzer“ und „Haushaltsware“. Die Verpackung war blau-weiß.
Wie kam es dazu? Viele Länder hatten durch eine Wirtschaftskrise in den 1920er-Jahren zu wenig Geld. Der Streichholz-Hersteller Ivar Kreuger aus Schweden nutzte diese Situation aus und bot Deutschland einen Kredit an. Er verlieh also Geld, das komplett zurückgezahlt werden musste, plus noch ein bisschen mehr, die sogenannten Zinsen. Zudem forderte Kreuger, dass die Streichholz-Produktion in Deutschland streng reguliert werden sollte – einschließlich des Verkaufspreises. So wollte sich Kreuger Konkurrenz vom Hals schaffen.
Im Januar 1983 zahlte Deutschland das letzte Geld des Kredits zurück an die Zündholz-Firma des Schweden. Seitdem gibt es in Deutschland wieder Streichhölzer in verschiedenen Größen, Farben und zu unterschiedlichen Preisen zu kaufen.