Pölitz. Klaus Klemm, Kreisjägermeister in Stormarn, erklärt, was in diesem Fall zu tun ist und was mit den toten Tieren passiert.
965 Stormarner waren 2014 in einen Wildunfall verwickelt. Zu einer solchen Unfallstelle wird neben der Polizei auch ein Jäger gerufen. Wie zum Beispiel Klaus Klemm aus Pölitz.
Seine Aufgaben bestehen dann darin verwundete Tiere - meist handelt es sich um Rehe oder Wildschweine - von ihrem Leid zu erlösen und ihre Kadaver anschließend zu entsorgen. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden. Kleinere Tiere bringt Klemm zu einem sogenannten Luderplatz - einer jagdlichen Einrichtung, die dazu dient fleischfressende Tiere anzulocken. Großwild, wie Hirsch oder Wildschwein hingegen, übergibt er der Tierkörperbeseitigung. Theoretisch dürfte Klemm, als Jäger, das überfahrene Tier auch zum Verzehr nutzen. „Dafür ist es in der Regel aber nicht mehr geeignet“, sagt er.
Zu Unfallstellen mit überfahrenen Hasen wird Klemm nur selten gerufen. Dabei ist jeder Wildunfall meldepflichtig. „Die meisten Menschen informieren nach einem Wildunfall leider nur dann die Polizei, wenn ihr Auto beschädigt worden ist“, sagt der Jäger. „Das ärgert mich. Hasen oder anderes Kleinwild wird einfach am Straßenrand liegen gelassen, wo es oft noch stundenlang Qualen leidet.“
Die höchste Gefahr, dass Wild die Straße überquert, bestehe laut Klemm in den Dämmerungsstunden. Denn dann ziehe das Wild vom Wald hinaus in die Felder oder andersrum. „Zu dieser Zeit sollten Fußgänger auch ihre Hunde anleinen“, sagt Klemm.
Die Versicherung kommt übrigens nur dann für einen Wildunfall auf, wenn der Unfall durch Haarwild - also Säugetiere wie Rehe oder Wildschweine - verursacht worden ist. Sollte das Auto durch einen großen Vogel zu Schaden kommen, muss selbst in die Tasche gegriffen werden.