Ministerin Britta Ernst würdigt bei Preisverleihung in Reinbek den Einsatz aller Nominierten
Reinbek . Der Festsaal im Reinbeker Schloss ist bis in die hintersten Ecken gefüllt. Mehrere Hundert Menschen sind gekommen, um bei der Verleihung des Olof-Palme-Friedenspreises der SPD Stormarn dabei zu sein. Zu den Gästen gehören Landrat Klaus Plöger, die Honorarkonsulin des Königreichs Schweden in Lübeck, Vivian Paesler, und die Ministerin für Schule und berufliche Bildung des Landes Schleswig-Holstein, Britta Ernst (SPD). „Der Olof-Palme-Preis zeichnet gelebte Solidarität aus“, sagt Ernst in ihrer Festrede. „Sie, die Nominierten, machen die Welt etwas besser, indem Sie sich für andere einsetzen. Dafür danke ich Ihnen.“
Seit 1987 vergibt die SPD Stormarn den Olof-Palme-Friedenspreis an Vereine, Verbände und Menschen aus Stormarn, die sich besonders im Sinne des 1986 ermordeten schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme für ein friedliches Miteinander und ein menschenwürdiges Dasein für alle engagieren. Bei der 28.Verleihung am Sonnabend sind 15 Initiativen nominiert. Ein Großteil von ihnen setzt sich, ebenso wie der letztlich siegreiche Freundeskreis in Ahrensburg, für Flüchtlinge ein. Der Preis ist mit 1750 Euro dotiert.
„Dieser Preis macht deutlich, wie groß das gesellschaftliche Engagement ist“, sagt Britta Ernst. „In vielen Städten Schleswig-Holsteins gehen die Menschen für mehr Weltoffenheit und gegen Fremdenfeindlichkeit auf die Straße. Unsere Gesellschaft hat viel Platz für Hilfesuchende. Es ist wichtig, dass wir das auch zeigen.“
Axel Fricke, Mitglied des Leitungsteams des Freundeskreis für Flüchtlinge Ahrensburg, nimmt den Preis stellvertretend für alle seine Mistreiter entgegen. „Ich freue mich, dass unser Engagement gewürdigt wird, und hoffe, dass wir dadurch noch mehr Menschen gewinnen werden, die unsere Arbeit unterstützen“, sagt Fricke. „Das Preisgeld wollen wir zum Beispiel in die Hausaufgabenhilfe für Flüchtlingskinder und in unsere Fahrradwerkstatt investieren, in der Fahrräder für Flüchtlinge gesammelt und repariert werden.“ Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach hatte den Freundeskreis für den Olof-Palme-Friedenspreis nominiert. „Ich finde es wichtig, hervorzuheben, dass der Freundeskreis für Flüchtlinge in Ahrensburg auch stellvertretend für die anderen Initiativen ausgezeichnet wird, die sich für Flüchtlinge einsetzen“, sagt Sarach. „Die Probleme enden natürlich nicht an der Stadtgrenze. Der Preis kann als Aufforderung für die verschiedenen Organisationen verstanden werden, noch enger zusammenzuarbeiten.“
Zu den Nominierten gehörten zum Beispiel die Freundeskreise für Flüchtlinge in Ammersbek und Großhansdorf, die Bürgerstiftung Barsbüttel, die ebenfalls Integrationshilfe für Flüchtlinge leistet, und der Runde Tisch für Migration, Flucht und Asyl Reinbek.
„Die Tradition des Olof-Palme-Friedenspreises ist großartig, weil damit zivilgesellschaftliches Engagement gewürdigt wird“, sagt der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Eckart Kuhlwein aus Ammersbek. „Damit werden Menschen ermutigt, sich noch stärker einzusetzen, und der Widerstand gegen rechtsextreme Strömungen wird gestärkt.“ Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer freut sich über die hochkarätige Veranstaltung in seiner Stadt: „Die Preisverleihung ist mittlerweile eine Reinbeker Institution“, sagt Warmer. „Wir sind stolz, dass wir damit das Schlaglicht auf die Ehrenamtlichen richten und ihre Arbeit unterstützen können.“