Stormarns Kreispolitiker nehmen die Erhöhung der Kreisumlage zurück. Es ist der richtige Weg, um das Vertrauen der Bürger zu gewinnen.
Ahrensburg. Der Grüne lächelt mit dem Liberalen um die Wette, die Linken-Politikerin stimmt mit dem CDU-Boss überein, alle sitzen brav nebeneinander, kein böses Wort – und mittendrin Stormarns Landrat Klaus Plöger. Es war ein Bild mit Symbolcharakter, das sich am Freitagvormittag in der Kreisverwaltung in Bad Oldesloe bot. An jenem Ort, an dem die Protagonisten verkündeten, die Erhöhung der Kreisumlage zurückzunehmen.
Gewinner strahlen eben über beide Wangen. Und genau das sind sie an diesem Tag, die Stormarner Kreispolitiker und der oberste Verwaltungschef. Zusammen haben sie an einem Strang gezogen und dadurch auch die 55 Kommunen im Kreis zu Siegern gekürt. Diese können die vier Millionen Euro jetzt für eigene Zwecke verplanen. Die Politik hat damit Wort gehalten, bei Mehreinnahmen zu entlasten. Weil der Kreis 2014 besser als erwartet gewirtschaftet hat, profitiert die kommunale Familie rasch davon.
Das Versprechen so schnell einzulösen ist ein klares Signal an die Stormarner Bürger und der richtige Weg, Vertrauen zu gewinnen. Nicht selten müssen Politiker unpopuläre Entscheidungen treffen, ohne eine Alternative zu haben. Dann geht es nur darum, das größere Übel zu vermeiden. Das wird oft übersehen. Im Herbst steht die Kreisumlage wieder auf dem Prüfstand, die Situation könnte sich schon wegen des neuen Finanzausgleichsgesetzes ganz anders gestalten. Vorerst haben die Politiker alles richtig gemacht. Es war ein guter Tag für Stormarn.