Brandbekämpfung funktioniert zwar zuverlässig. Doch was nützt das beste System, wenn keiner mehr ehrenamtlicher Feuerwehrmann sein will?
Wenn in längst vergangenen Zeiten ein Hof in Flammen stand, war gleich das ganze Dorf bedroht. Heute ist die Brandbekämpfung professionell organisiert: Ehrenamtliche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr halten sich ständig abrufbereit, egal, ob nachts oder tagsüber, ob während der Arbeit oder in der Freizeit. Maximal zwölf Minuten sollen laut Gesetz von der Brandmeldung bis zur Personenrettung verstreichen dürfen. Das kann nur funktionieren, wenn entsprechend viele mitmachen.
Das Problem: Immer weniger Menschen sind bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie nutzen ihre kostbare Freizeit lieber zum Sporttreiben, Verreisen, Ausgehen, Ausruhen oder Computerspielen. Verständlich, das ist ja auch abwechslungsreicher und vielleicht attraktiver als verpflichtende, regelmäßige Feuerwehrübungen mit den immer gleichen – vielleicht auch langweiligen? – Gesichtern. Aber wenn es brennt, finden es dann doch alle gut, wenn die Feuerwehr kommt und schnell löscht.
Doch im Grunde kann Ehrenamt nur wie eine Versicherung funktionieren: Alle zahlen ein, und wenn dann einer Hilfe braucht, bekommt er sie auch. Das heißt aber gleichzeitig, dass man nicht nur nehmen kann, sondern auch geben muss. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Kameraden aus geburtenstarken Jahrgängen wie den 1960er-Jahren demnächst zu alt sind für den Dienst. Dann nämlich könnte sich der Mitgliederschwund ganz schnell zu einem bundesweiten Flächenbrand entwickeln.