Die Großhansdorfer Schülerband hatte beim MusicStorm-Finale vorm Ahrensburger Schloss den Nachwuchspreis sowie den Zuschauerpreis gewonnen. Nun durften die Musiker ihren Gewinn einlösen.
Hamburg/ Großhansdorf. Es sind manchmal die kleinen Dinge, die die größte Freude machen. In diesem Fall heißt diese Freude Nasenflöte, ist aus bunten Plastik, kostet zwei Euro und landet viermal im Einkaufskorb der Band Lärmbelästigung. Insgesamt durften die Musiker für 500 Euro in einem Musiker-Fachgeschäft im Feldstraßenbunker auf St. Pauli einkaufen. Ein Riesenspaß, den sich die vier Großhansdorfer mit dem Sieg des Newcomer-Awards beim Musikerwettbewerb MusicStorm verdient haben.
Im Sommer tritt Lärmbelästigung bei der Kieler Woche auf
Weil das nasal-schnaubende Geflöte zwar hübsch anzuhören ist, aber nicht ausreicht, um bei Konzerten die Mädchen zum Tanzen zu bringen, kauften die Nachwuchsmusiker noch mehr ein: einen Fender-Verstärker, Kabel, einen Gitarren-Haltegurt sowie mehrere Paare Sticks für Schlagzeuger Jan Wehner. „Ausrüstung kann jede Band gebrauchen, vor allem aber Newcomer“, sagt Jan Hansen vom Kreisjugendring, der mit Sandra Knieschke, Sparkasse Holstein, die Rechnung für Nasenflöten und Co. übernahm.
Zusammen mit der Sparkassenkulturstiftung Stormarn und der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblattes wurde vom Kreisjugendring und der Sparkasse Holstein der Stormarner Musikwettbewerb 2010 ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr wurde er zum dritten Mal veranstaltet. Im Sommer standen neun Finalisten – zwei Solokünstler und sieben Bands – auf einer Bühne vorm Ahrensburger Schloss (wir berichteten). Der Preis für die beste Einzelleistung ging an Sänger Michel Jotzer, beste Band wurde das Duo Tramper AiO. Sie durften mit Produzent und Jurymitglied Jens Lueck ins Tonstudio. Nun war der Doppelgewinner an der Reihe: Denn Lärmbelästigung wurde nicht nur bester Newcomer, sondern gewann auch den Zuschauerpreis.
Mit ihrer neuen Ausrüstung zieht es die Großhansdorfer übrigens in diesem Jahr auch auf eine ganz große Bühne: Im Sommer spielt Lärmbelästigung neben Stars wie der Hamburger Band Die Sterne, Klaus Lage & Band und dem Sänger Tim Fischer bei der Kieler Woche (20. bis 28. Juni). „Wir werden zudem beim Klangstadt Open Air auftreten. Das Festival am Poggensee in Bad Oldesloe ist vom 17. bis 19 Juli.
Geprobt wird ganz bodenständig im Gymnasium der Schüler
Seit 2012 gibt es Lärmbelästigung. Nachdem Tobi Bergen (Gitarre, Gesang), Jan Wehner (Schlagzeug), und Niklas Jürs (Gitarre, Gesang) erst Coversongs gespielt hatten, begannen sie vor drei Jahren eigene Lieder zu schreiben und machten sich kurz darauf auch auf die Suche nach einem Bassisten. So stieß Dodo Kurschat zur Band.
Die Mitglieder sind nicht nur Freunde, sondern auch alle Schüler des Emil-von-Behring-Gymnasiums und haben dort mittlerweile ihren Probenraum. Ihre musikalischen Vorbilder sind Die Ärzte und Green Day. Ro-Po-Punk nennen sie ihren eigenen Stil und meinen damit eine Mischung aus Rock, Pop und Punk.