Beim einem Gottesdienst in der Ahrensburger Schlosskirche wurden des Mitglieder des aufgelösten Kirchengemeinderats verabschiedet. Hamburger Pastorin Ursula Wegmann zur neuen Vorsitzenden gewählt.
Ahrensburg. Die Besucher erhoben sich von ihren Plätzen, als unter feierlicher Musik Mitglieder des aufgelösten Kirchengemeinderats und das komplette neue Beauftragtengremium in die vollbesetzte Ahrensburger Schlosskirche einzogen. Es ging darum, das alte Leitungsgremium zu verabschieden – und die Zukunft der Kirchengemeinde in die Hände des neuen zu legen. So war es ein gesamtgemeindlicher Gottesdienst, den Pastorin Angelika Weißmann gestaltete, dem Pastor Helgo Matthias Haak beiwohnte und dessen entscheidende Amtshandlungen Propst Hans-Jürgen Buhl vornahm.
„Es war keine leichte Amtszeit“, wandte sich Buhl an die scheidenden Mitglieder des Kirchengemeinderats. Im Gegenteil. „Es war die schwerste Zeit, die die Gemeinde und Kirche insgesamt je erlebt haben. Das war eine besondere Herausforderung und ging bis in die Tiefe der eigenen Existenz.“
Der Propst spielte damit auf die Konflikte in der Kirchengemeinde an, ohne jedoch konkret auf den Missbrauchsskandal oder die Auseinandersetzungen um die Schließung der St. Johanneskirche einzugehen. Er gab eine Ermutigung auf den Weg: „Erfreuen Sie sich an dem, was gelungen ist, und seien Sie bei Gedanken an Fehler und Versäumnisse mit sich barmherzig.“ Der Kirchengemeinderat war im Dezember mehrheitlich zurückgetreten (wir berichteten).
Dass nicht alle Mitglieder des aufgelösten Gremiums zum Gottesdienst erscheinen würden, hatte schon im Vorwege die Runde gemacht. Buhl ging gleich zu Beginn seiner Ausführungen darauf ein. „So ist das bei Terminen. Da können leider nicht immer alle.“
Bei der Amtseinführung des neuen Beauftragtengremiums verwies Buhl auf das 12. Kapitel des Römerbriefes und da besonders auf die Sorgfaltspflicht für alle, die einer Gemeinde vorstehen. „Das heißt, dass die Arbeit auch Sorgenfalten hervorrufen kann“, sagte Buhl. Das neue Gremium habe eine sehr schwierige Aufgabe vor sich. Unterschiedliche Meinungen und Wege seien aber kein Betriebsfehler. „Das hat schon immer zur Kirche gehört.“
Das neue Zehner-Gremium, dass nun kommissarisch die Geschäfte führt, hat die Hamburger Pastorin Ursula Wegmann zur Vorsitzenden gewählt. Außer ihr sind vier weitere Externe dabei, fünf Mitglieder gehörten dem alten Kirchengemeinderat an. Das hatte zu Kritik geführt, Propst Buhl habe die Zusammensetzung allein bestimmt. „Das ist falsch. Der Kirchenkreisrat hat demokratisch gewählt“, sagte Wegmann beim Empfang nach dem Gottesdienst.
Einen Termin für die Neuwahl gebe es nicht. Wegmann: „Zuerst müssten die Strukturen stimmen.“