Autofahrer und der Ahrensburger Seniorenbeirat verstehen nicht, dass 90 Plätze unter dem Rathausplatz seit Jahren gesperrt sind. Stadt leitet ein baurechtliches Verfahren gegen den Eigentümer ein.
Das ist wirklich paradox: Autofahrer warten in der Tiefgarage unter dem Ahrensburger Rathausplatz eine halbe Stunde auf einen Platz – und blicken die gesamte Zeit auf 90 freie Stellflächen. Die sind nur fünf Meter entfernt, aber doch unerreichbar: Eine rot-weiße Schranke versperrt den Weg.
Warum der Eigentümer entgegen anderer Beteuerungen nicht alles daran setzt, die 90 Parkplätze zu öffnen, ist schwer nachvollziehbar. Schließlich hat er die Garage für rund eine halbe Million Euro modernisiert und verzichtet jetzt freiwillig auf rund 75.000 Euro Mieteinnahmen im Jahr. Das Finanzielle mag eine persönliche Entscheidung sein, doch auf der anderen Seite trägt jeder Investor auch Verantwortung für die Stadt, in der er sein Geld verdienen will.
In Ahrensburgs Zentrum klagen immer mehr Autofahrer über die nervige Parkplatzsuche. Gerade an den beiden Markttagen Mittwoch und Sonnabend ist alles belegt. Und auf absehbare Zeit wird die Lage noch schlimmer: Im Sommer fehlen über Monate 540 Plätze, weil das Parkhaus am Bahnhof gesperrt und saniert wird. Mit der geplanten Bebauung von Lindenhof und Alter Reitbahn fallen Hunderte weitere Stellplätze weg.
Ohne Frage dürfen beim Brandschutz keine Kompromisse gemacht werden. Schließlich geht es im Ernstfall um Menschenleben. Doch in der Ahrensburger Tiefgaragen-Leere ist jetzt der Eigentümer am Zug. Und zwar schnell.