Für das Bauwerk im Ahrensburger Tunneltal stehen statt 720.000 nun 450.000 Euro im Haushalt. Naturschutzbeauftragter der Stadt soll demnächst seine Einschätzung zum Neubau abgeben.
Ahrensburg. Die Politiker haben das Budget für den Neubau der Moorwanderbrücke im Ahrensburger Tunneltal wieder zusammengestrichen. Nachdem die Mitglieder des Umweltausschuss im November der Kostenerhöhung von 320.000 Euro zugestimmt hatten, haben sie in ihrer jüngsten Sitzung die Entscheidung rückgängig gemacht.
Entsprechende Anträge hatten die FDP, die CDU sowie die Grünen gestellt. Wie berichtet, hatten zuvor sowohl Experten als auch Politiker den Vorwurf erhoben, dass die Verwaltung bei ihrer Planung nicht die günstigste Variante in Betracht gezogen hätte. Schließlich stimmten die Politiker dem Antrag der FDP zu. Damit wurde der alte Beschluss aufgehoben. Statt der 720.000 Euro sollen für den Haushalt 2015 lediglich 450.000 Euro für den Neubau der Holzbrücke eingeplant werden. Die Differenz wird allerdings nicht ganz gestrichen, sondern mit einem Sperrvermerk versehen. Dass heißt: Wird das 310 Meter lange Bauwerk, das über den Erlen- und Weidensumpf im Tunneltal führt, doch teuerer, kann das fehlende Geld im Haushalt abgefragt werden. Dem müssten dann allerdings die Mitglieder des Umweltausschusses erneut zustimmen.
Zudem soll der Naturschutzbeauftragte der Stadt Ahrensburg, Rolf de Vries, zu seiner Einschätzung über die naturschutzrechtlichen und archäologischen Aspekte des geplanten Neubaus der Holzbrücke gehört werden. Das Bauwerk ist Teil des Moorwanderweges, der entlang zahlreicher Ausgrabungsstätten des Ahrensburger Archäologen Alfred Rust (1900–1983) führt.
Thomas Bellizzi, Chef der FDP-Fraktion, ist zufrieden, dass der Antrag seiner Partei angenommen wurde. „Es ist wichtig, dass wir vor Ausgaben in dieser Höhe gründlich prüfen, ob es nicht günstigere Alternativen gibt. Und wenn wir in der Folge dann Geld sparen, ist es sowieso ein Erfolg“, sagt er.
Bereits in diesem Jahr sollte das Bauwerk erneuert werden. 400.000 Euro hatten die Politiker für den Neubau eingeplant, dann allerdings in letzter Sekunde bei den Etatberatungen gestrichen – damals auf Antrag der SPD und mit Stimmen der CDU. Die Finanzlage der Stadt ließe die Investition nicht zu, hieß es. Stattdessen wurden 10.000 Euro für Reparaturen bereitgestellt und der Neubau auf 2015 verschoben. Als dann die Verwaltung im November den entsprechenden Antrag stellte, wurden 720.000 bis 865.000 Euro statt der ursprünglichen 400.000 Euro veranschlagt.
Unter dem Strich hätte das bedeutet, dass die Stadt abzüglich des Fördergeldes 432.000 statt 240.000 Euro für den Neubau der Brücke investieren muss. Nun soll die Verwaltung alle relevanten Unterlagen, unter anderem mit Kostenvoranschlägen, zur Einsicht an die Fraktionen schicken. Bürgermeister Michael Sarach sagte dazu: „Sollte der Eindruck entstanden sein, die Verwaltung habe absichtlich oder versehentlich Informationen unterschlagen – das ist nicht der Fall.“