Bei Bad Oldesloe ist ein Auto beim Überqueren der Schienen von einer Bahn erfasst worden - die Fahrerin starb. Die Bahnen zwischen Hamburg und Lübeck fahren am Morgen wieder.

Bad Oldesloe. Eine Regionalbahn zwischen Lübeck und Hamburg hat am Dienstagabend ein Auto erfasst, als es einen Bahnübergang bei Rümpel in der Nähe von Bad Oldesloe passierte. Laut einem Polizeisprecher ereignete sich der Unfall gegen 18.30 Uhr. Beim Eintreffen von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften am Unfallort konnte nur noch der Tod der Frau im Auto festgestellt werden.

Inzwischen wurden der Leichnam der Frau geborgen und das Auto von der Bahnstrecke geborgen. Nach ersten Erkenntnissen habe der Wagen einen wohl derzeit defekten Bahnübergang überqueren wollen, als der Zug heranrollte. Das Auto sei dann von der Bahn erfasst und etwa 500 Meter mitgeschleift worden. Die Reste des Fahrzeugs seien unter dem Zug verkeilt gewesen, sagte der Sprecher. Die Feuerwehr war mit schwerem Gerät vor Ort.

Wie der Unfall passieren konnte, ob menschliches Versagen vorliegt oder Signale nicht funktionierten, sei noch völlig unklar. Dies würden Ermittlungen in den nächsten Tagen ergeben.

Nach ersten Erkenntnissen fuhr der Wagen über einen Bahnübergang, der seit einem Jahr defekt ist. Laut Zeugenaussagen wird der Bahnübergang seit eineinhalb Jahren per Hand bedient, da ein Ersatzteil fehlt. Weiteren Aussagen zufolge soll die Schranke zum Zeitpunkt des Unfalls offen gewesen sein, der Schrankenwärter soll wegen eines Schocks behandelt werden. Ob die Fahrerin des Autos eine mögliche Absperrung bei dichtem Nebel nicht bemerkte oder es keine gab, sei unklar, sagte der Bundespolizeisprecher. Laut Bahnsprecherin war die Stelle gesichert.

Bei dem Zug handelt es sich um eine Regionalbahn, die wohl von Lübeck nach Hamburg unterwegs war. Da der Zug an der Unfallstelle feststeckte, war die Strecke Hamburg-Lübeck in beiden Richtungen mehrere Stunden komplett gesperrt.

In dem Zug waren zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 180 Fahrgäste. Da sich die Bergungsarbeiten kompliziert gestalteten, waren alle Fahrgäste nach Stunden des Wartens aus dem Zug evakuiert worden. Nach Informationen eines Fotografen der Deutschen Presse-Agentur am Unfallort war der Zug mitten in einem Feld zum Stehen gekommen. Die Passagiere mussten zum Bahnübergang laufen, wo Busse und Taxis warteten. Ältere oder gehbehinderte Passagiere seien mit einer Draisine dorthin gefahren worden.

Die Bahnstrecke Hamburg-Lübeck war gegen kurz vor 3 Uhr wieder frei. „Zu Betriebsbeginn sollte alles fahrplanmäßig funktionieren“, sagte eine Bahnsprecherin am frühen Mittwochmorgen. Bei dem Einsatz waren 75 Feuerwehrleute, 25 Rettungskräfte und 30 Polizisten im Einsatz, ein Notfallseelsorger kümmerte sich vor Ort um die Reisenden und um die Angehörigen der zu Tode gekommenen Frau.