Die Stadtverordneten bewilligten weniger Geld als von der Leitung der Grundschule Am Hagen beantragt worden war. Die Verwaltung hatte zuvor signalisiert, dass sie ein Spielgerät für 55.800 Euro finanzieren könnte.
Ahrensburg. Die Betroffenen waren ein wenig verwirrt, nachdem ihr Anliegen in der Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung so lange wie kein anderes Thema der Tagesordnung diskutiert worden war. „Ich musste am Ende Herrn Koch fragen, was eigentlich abgestimmt worden war“, sagt Uta Thun, Leiterin der Grundschule Am Hagen. Tobias Koch, Fraktionsvorsitzender der CDU, klärte sie darüber auf, dass die Stadtverordneten beschlossen hatten, der Ausschussempfehlung zu folgen und für ein neues Spielschiff 30.000 Euro bereitzustellen.
Die an sich erfreuliche Nachricht war insofern enttäuschend für die Schulleiterin, als der bewilligte Betrag nach Ansicht von Schule und Elternbeirat zu gering ist, um adäquaten Ersatz für das alte Spielschiff „Jonathan“ zu beschaffen. Es ist sogar Teil des Schullogos, war aber nach 17 Jahren im Einsatz so marode, dass es im Oktober abgebaut werden musste. Das von der Schule ausgesuchte neue Spielschiff, das als universales Spielgerät auch für Viertklässler noch reizvoll sein sollte, kostet 55.800 Euro. Die Ahrensburger Verwaltung hatte signalisiert, dass dieser Betrag noch 2014 durch Minderausgaben an anderer Stelle weitestgehend finanziert werden könnte. 8500 Euro können Schule und Eltern selbst aufbringen.
Dem wollte sich die Politik nicht anschließen. Doris Unger (SPD) mahnte den behutsamen Umgang mit Steuergeldern an und forderte die Schule auf, über kostengünstigere Angebote nachzudenken. Tobias Koch schlug eine Vertagung der Entscheidung auf den Haushalt 2015 vor. Peter Egan (WAB) warf der Verwaltung vor, Zusagen zu machen und so an der Politik vorbei einen „Schattenhaushalt“ zu führen – dem widersprach Bürgermeister Michael Sarach vehement. Thomas Bellizzi (FDP) fand das Verfahren diskussionswürdig, wollte aber diese grundsätzliche Frage nicht auf dem Rücken der Kinder austragen. Deshalb werde er ausnahmsweise für die höhere Ausgabe stimmen.
Am Ende beschlossen die Stadtverordneten mit deutlicher Mehrheit die reduzierte Summe für das „Spielschiff“. Schulleiterin Thun prüft jetzt noch einmal Alternativen: „Sollte es keine geeigneten geben, bitten wir die Stadt vielleicht um eine Zwischenfinanzierung von etwa 15.000 Euro.“