Der DAK-Gesundheitsreport 2014 widmet einen Teilaspekt den 25- bis 39 Jährigen in der „Rushhour des Lebens“. Demnach sind Berufstätige mit Kindern nicht gestresster als kinderlose Erwerbstätige.
Bad Oldesloe. Fall es sein Ziel war, eine klare Aussage über den Stresspegel von berufstätigen Eltern zu stellen, hat der DAK-Gesundheitsreport dieses nicht erreicht. Unklar bleibt, was überhaupt die Absicht der Sonderstudie zur „Rushhour des Lebens“ war. Zu schwammig waren die Fragen an die Teilnehmer formuliert, und ebenso klingen die Antworten: 27,3 Prozent der Eltern treiben „viel“ Sport, 41,7 Prozent ernähren sich „gesund“, alle wollen eine „stabile“ Partnerschaft.
Aber was ist „viel“, was heißt „gesund“ und vor allem: Was bedeutet das in der Konsequenz? Diese Fragen werden im Gesundheitsreport außer Acht gelassen. Die Studie hat damit am Ende wenig Aussagekraft, zumindest im medizinischen Bereich, den sie ja behandeln sollte. Etwas anderes jedoch gelingt ihr sehr deutlich: die Diskrepanz aufzuzeigen zwischen dem, was Arbeitnehmer sich wünschen, und dem, was Betriebe bieten.
Für Unternehmen kann diese Untersuchung hilfreich sein, macht sie doch klar, welche Angebote wirklich mitentscheidend sind für die Wahl eines Arbeitsplatzes. Und Hilfe scheinen die Firmen nötig zu haben, zeigt die Studie doch auch, dass kaum eines der Angebote (abgesehen von Teilzeit) in den Betrieben in der Realität ausreichend vorhanden ist. Dabei dürften die Wünsche der Arbeitnehmer nach Gleitzeit, Homeoffice oder einem Betriebskindergarten den Unternehmen nicht neu sein. Gehandelt haben jedoch bislang offenbar nur wenige.
Seite Eltern stecken Berufsstress gut weg