13 Polizisten sollen sich für sechs Monate aus dem Alltagsgeschäft herausziehen und sich um die Aufklärung von Wohnungseinbrüchen kümmern. Das ist angesichts der gravierenden Zahlen nur halbherzig.
Von einer Anstrengung aller Mitarbeiter der Ratzeburger Polizeidirektion spricht deren stellvertretender Leiter Holger Meincke, wenn er sagt, dass 13 Polizisten aus zwei Kreisen sich für sechs Monate aus dem Alltagsgeschäft herausziehen, um stattdessen ausschließlich etwas zu tun, was nun mal Aufgabe der Polizei ist: Einbrecher zu fassen. Und wie er das so sagt und dabei auch sogar etwas erschöpft aussieht, glaubt der Zuhörer dem Vize-Polizeichef jedes Wort. Das ist ziemlich erschreckend.
So sehr die Polizeiführung in Kiel und das Innenministerium sich winden, den Umstand zuzugeben: Meinckes Satz macht deutlich, was Polizisten im Kreis bisher nur unter der Hand sagen mochten: Es gibt zu wenig Personal bei der Landespolizei.
So können die 13 Experten für Spurensicherung nur von einer Seite – bei der Erhöhung der Aufklärungsquote – gegen den erschreckend hohen Einbruchsdiebstahl in Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg angreifen. Also angreifen, wenn es eigentlich zu spät ist für die Opfer.
Zwar sollen auch sie, so sieht es das Konzept vor, zu tatrelevanten Zeiten Streife fahren. Das aber dürfte angesichts der Größe des Gebietes, der Fülle an Tatortarbeit und der Dokumentation der Fälle kaum in dem Maße möglich sein, dass es die Täter abschrecken könnte. Und so löblich wie die Maßnahme der Ratzeburger Polizei ist, kann sie vor diesem Hintergrund nur halbherzig sein.