Die Installation der Künstler Axel Richter und Uwe Schloen soll irritieren und zum Nachdenken anregen. Das Projekt ist eine Aktion der zur Erinnerung an den Beginn der beiden Weltkriege vor 100 und 75 Jahren.
Ahrensburg. Große Wäsche am Ahrensburger Kriegerdenkmal an der Kastanienallee hinter der Schlosskirche: Gegenüber der monumentalen Säule haben die Künstler Axel Richter und Uwe Schloen Leinen aufgespannt und sie dicht mit Weißwäsche behängt – von Kopfkissenbezug und Handtuch bis zu BH und Babyjacke.
Die Installation gehört zu einem Projekt der Evangelischen Akademie im Gedenkjahr 2014 zum Beginn der beiden Weltkriege vor 100 und 75 Jahren. Dafür wurde ein auf jedes Kriegerdenkmal anwendbares Konzept erdacht. „Eine serielle Arbeit, die sich den jeweiligen Orten anpasst“, sagt Richter. In Ahrensburg ist es die Halbkreisform der historischen Gedenkstätte. Als Widerpart der massiven Säule, die von einer halbmondförmigen Mauer gerahmt wird, steht 14 Tage lang im Halbkreis der luftige Gegenentwurf – weniger Provokation als Irritation, die zum Nachdenken anregen soll.
„Wir müssen uns fragen, wie wir mit solchen Gedenkorten umgehen“, sagte Pastor Ulrich Hentschel, Initiator der Aktion. Die Künstler haben fünf weitere Gedenkstätten in Hamburg und Ammersbek gestaltet. Teil ihrer Aktion ist die Debatte, die sie auslöst. Pastor Hentschel verspricht schon jetzt, dass es bei der Ahrensburger Diskussion am 1. Oktober um 19.30 Uhr im Marstall kontrovers werden wird.