2014 ist ein Rekordjahr für Bauern, was die Ernteerträge angeht. Landwirtschaftsminister Robert Habeck spricht von „Spitzenjahr“. Der Gewinn dürfte trotzdem nicht höher als sonst ausfallen.
Rethwisch. Die Erntebilanz, die Landwirtschaftsminister Robert Habeck, Landwirtschaftskammerpräsident Claus Heller und Bauernverbandspräsident Werner Schwarz am Mittwoch auf dem Hof Poppinga in Rethwisch verkündeten, fällt in diesem Jahr außergewöhnlich aus. „Für viele Getreidesorten können wir die höchsten Erträge zu verzeichnen, die es je in Schleswig-Holstein gab“, sagte Habeck. Schwarz und Heller sprachen von einem „hervorragenden Jahr“ und einer „selten so entspannten Lage“.
Gründe sind laut Heller das „beste Erntewetter“, das sich in mildem Frühjahr und sommerlichen Temperaturen äußerte, sowie die Tatsache, dass die Getreideanbaufläche in Schleswig-Holstein, die auf 298.000 Hektar geschätzt werde, damit im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gewachsen sei.
Die gute Ernte bedeute jedoch nicht, dass die finanziellen Erträge für die Landwirte in diesem Jahr in gleichem Maße hoch sein werden, erklärte Robert Habeck. Zum einen lägen die Preise für alle Getreidearten und Raps aufgrund des weltweit großen Angebotes deutlich unter dem Vorjahresniveau. Außerdem verzeichnen Landwirte teilweise Proteingehalte im Weizen von unter zwölf Prozent. Auch der Proteingehalt des Weizens auf dem Hof von Martina Poppinga, 28, liegt knapp darunter. „Das wird bei der Vermarktung erhebliche Auswirkungen haben“, sagte die Landwirtin. Bauernverbandspräsidet Werner Schwarz erklärte: „Bei einem hohen Massenernteertrag, wie wir ihn in diesem Jahr hatten, schafft es die Pflanze nicht, auch einen hohen Proteingehalt zu produzieren.“