Während der Entschärfung einer 250-Kilo-Fliegerbombe wird der Bereich im Radius von 500 Metern gesperrt. Stadt richtet Notunterkunft in Kurparkschule ein.
Bad Oldesloe. Wegen der Entschärfung einer amerikanischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg müssen am heutigen Donnerstag rund 2500 Oldesloer vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Die Fünf-Zentner-Bombe war am Montag nach der Auswertung von Luftbildern entdeckt worden. Sie liegt etwa 3,50 Meter tief in der Erde an der Straße Stoltenrieden.
Experten vom Kampfmittelräumdienst des Landes Schleswig-Holstein haben den Blindgänger bereits freigelegt und untersucht. Er beinhaltet 125 Kilogramm Sprengstoff. Um 17 Uhr will der Sprengmeister mit der Entschärfung der Bombe beginnen. Sie soll etwa 45 Minuten dauern.
Alle Anwohner müssen bis 14 Uhr ihre Wohnungen verlassen. Am Mittwoch verteilten Polizisten Handzettel an die Menschen in dem dem 500 Meter großen Evakuierungsradius. Darin liegen auch das Seniorenwohnheim Forsthaus am Pölitzer Weg und die Grund- und Gemeinschaftsschule am Masurenweg mit ihren 800 Schülern. „Wir beenden den Unterricht nach der dritten Stunde um 10.20 Uhr“, sagt Schulleiter Matthias Welz.
Im Anschluss werden die Erst- bis Zehntklässler aus den umliegenden Orten mit Sonderbussen nach Hause gebracht, während die Oldesloer Schüler zu Fuß nach Hause oder – sofern das im Evakuierungsbereich liegt – zu Freunden oder Verwandten gehen können.
Anwohner, die während der Sperrung des Areals nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen können, können entgegen erster Planung nicht im leerstehenden Gebäude des ehemaligen Max-Bahr-Marktes unterkommen, sondern in der Kurparkschule (Am Kurpark 8). Dort sollen auch die Senioren aus dem Forsthaus untergebracht werden. Es stehen Betten, Tische, Stühle sowie eine Küche bereit. Zudem werden Ärzte vor Ort sein. Ein kostenfreier Sonderbus fährt die Haltestellen Am Glindhorst, Schule am Masurenweg, Hebbelstraße und die Sonderhaltestelle ASB an der Turmstraße an.
Die bettlägerigen Menschen aus dem Seniorenwohnheim werden in der Oldesloer Asklepios-Klinik gebracht. Für Anwohner, die noch Fragen zur Entschärfung und Evakuierung haben, hat der Kreis ein Bürgertelefon unter der Nummer 04531/160-11 60 eingerichtet. Es ist ab 8 Uhr besetzt.
Der Fundort der Fliegerbombe liegt nur wenige Straßenzüge vom Oldesloer Bahnhof entfernt, der während des Zweiten Weltkriegs bei Luftangriffen stark bombardiert worden war. Auf den Bahnverkehr hat die Entschärfung aber keine Auswirkung. Die Züge fahren planmäßig.