Auf ungewöhnlichem Weg hat die Hündin Susi ein neues Zuhause gefunden. Eine Woche lang suchten die Beamten der Autobahnpolizei nach ihr. Nun will einer der Polizisten sie gern behalten.

Talkau. Am Ende eines besonderen Einsatzes der Autobahnpolizei steht eine Freundschaft. Der Weg dorthin aber führte über eine Baustelle, 300 Gramm Rindfleisch und eine erboste Katze.

Am Anfang steht eine Hündin, die wohl keine Lust mehr aufs Autofahren hatte. Susi, eine Mischlingshündin, ist mit ihrem Herrchen unterwegs, der von Hassel in Niedersachsen nach Polen fahren will. Auf der Autobahn 24 im Baustellenbereich auf Höhe der Anschlussstelle Talkau bleibt das Auto liegen. Eine Streife der Autobahnpolizei kommt zur Hilfe. „Während die Polizisten mit dem 75-Jährigen ins Gespräch kamen, nutzte Susi die Gelegenheit für einen Ausflug. Sie sprang aus dem Wagen und lief davon“, beschreibt Sonja Kurz von der Polizeidirektion Ratzeburg die Situation. Die Polizisten und Susis Herrchen rufen nach ihr und versuchen, sie wieder einzufangen – vergeblich. „Da der Mann einen wichtigen Termin hatte, musste er weiterfahren“, sagt Kurz. Später melden sich Autofahrer bei der Polizei, weil sie einen Hund an der Autobahn gesehen haben. Die Polizisten suchen noch einmal nach Susi. Wieder ohne Erfolg.

Zwei Tage später kommt Susi zum Gelände des Autobahnreviers in Talkau. Sonja Kurz: „Sie war äußerst misstrauisch und ließ sich von den Polizisten nicht anlocken oder einfangen.“ Ein Mitarbeiter des zuständigen Tierheims schlägt eine Lebendfalle vor, also eine Falle, die das Tier nicht tötet, sondern einfängt. Über Nacht wird diese aufgestellt, 300 Gramm Rindfleisch sollen Susi motivieren, in die Falle zu gehen. Am darauf folgenden Morgen ist das Fleisch weg, aber die Falle hat nicht ausgelöst. Beim zweiten Versuch löst die Falle zwar aus, aber darin sitzt nicht Susi, sondern die wenig erfreute Katze der Dienststelle. Beim dritten Versuch dann ist Susi gefangen. Die Polizisten bringen sie zur Tierärztin. „Der Hündin ging es prima, es mussten lediglich etwa 30 Zecken entfernt werden“, sagt Sonja Kurz. In Absprache mit dem Amt Schwarzenbek-Land kommt Susi zu einem der Autobahnpolizisten mit nach Hause. „Inzwischen hat sich Susi mit allen Familienmitgliedern angefreundet: mit der Frau, den Kindern, Katzen und dem Hund Sunny.“ Der eigentliche Besitzer habe sich bislang nicht gemeldet. „Der Autobahnpolizist und seine Familie wollen Susi gern für immer zu sich nehmen.“