Gefahrengebiete können eine Art Prävention sein. Denn Einbrecher dürfte die Tatsache abschrecken, dass ihre Daten bereits beim Auskundschaften einer Straße erfasst werden können.
Ahrensburg. Stormarn wird im November und den Wintermonaten zum polizeilichen Gefahrengebiet. Was seit nunmehr drei Jahren während der Hochsaison für Einbrecher im Kreis praktiziert wird, stößt jetzt bei einigen Landespolitikern auf Empörung. Sie hätten erst jetzt von dem Vorgehen erfahren und sprechen von „billigem Ersatz für eine ordentliche polizeiliche Personalplanung“ und dass „die Polizei mit ihrem bestehenden Personal die Menschen nicht schützen könne“.
Doch wer macht die verdachtsunabhängigen Kontrollen in den Gebieten, die immer wieder von Einbrechern heimgesucht werden? Es sind Polizisten, die dort Streife fahren und nach dem Rechten sehen. Mit Personaleinsparungen kann dies also nicht zusammenhängen. Die Einrichtung von Gefahrengebieten gibt Beamten die Rechtssicherheit, Verdächtige zu kontrollieren. Zum Beispiel, wenn ein Anrufer etwas Ungewöhnliches auf der Straße beobachtet hat. Ferner können bestenfalls sogar Verbrechen verhindert werden, wenn polizeibekannte Einbrecher frühzeitig erfasst werden.
Warum die Polizei ihr Vorgehen bisher nicht öffentlich machte, ist nicht nachvollziehbar. Denn die Kontrollen sind auch eine Art von Prävention. Denn Stormarn ist insbesondere wegen seiner wohlhabenden Gemeinden und Städte sowie der günstigen Lage an Autobahnen bei Einbrechern beliebt. Wissen die Täter, dass die Polizei in Stormarn Daten von Verdächtigen sammelt, dürfte der Kreis an Beliebtheit verlieren.