Vertreter von Politik trafen sich im Ahrensburger Schloss, um über länderübergreifende Arbeit mit Hamburg zu sprechen. Vertreter des Wirtschaftsministeriums kündigt Förderung an.

Ahrensburg. Zwölf Menschen passen in den Salon Louis Seize des Ahrensburger Schlosses, mehr dürfen es wegen der Statik nicht sein. Auch das sechste Schlossgespräch wurde also in kleiner Runde geführt – offenbar mit erfreulichem Ergebnis. „Das war ein sehr erfolgreiches Gespräch für Stormarn“, sagt Norbert Leinius von der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS), die regionale Wirtschaftsvertreter eingeladen hatte.

Der Fokus sollte auf der länderübergreifenden Arbeit mit Hamburg liegen. „Wir haben über die Ausweisung des Gewerbegebiets im Bereich Hamburg-Wandsbek, Barsbüttel und Stapelfeld gesprochen“, sagt Leinius. Darüber sei es schon beim Schlossgespräch vor einem Jahr gegangen. „Wir sind auf einem guten Weg. Es gibt Lenkungsgruppen, Fallplaner-Büros können Angebote abgeben. Eine Förderung für die Erschließung von Gewerbegebieten bekommen wir nicht, aber vielleicht ist eine betriebliche Förderung möglich, wenn das im Interesse des Landes ist.“

Was im Interesse des Landes sein könnte, erklärt Frank Nägele vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein. „Kleine und mittelständische Unternehmen. Wir möchten in Köpfe investieren und nicht in Beton.“ Gesprochen worden sei über Gewerbegebiete und Einzelprojekte. „Wir werden dazu beitragen, dass die Entwicklung in Stormarn weitergeht“, sagt Nägele.

In den vergangenen Jahren sei entschieden worden, Unternehmen in Stormarn nicht zu fördern, jetzt soll sich das ändern, wenn möglich. Bei Förderung gehe es nicht nur darum, den Schwachen unter die Arme zu greifen, sondern auch darum, die Starken zu stärken, etwa, wenn sie wachsen wollen.

Weitere Themen: Infrastruktur, die Fehmarnbelt-Querung, die Sanierung von Straßen und die S4. „Die S4 ist ein wichtiges Projekt für Ahrensburg, das bewegt die Gemüter“, sagt Michael Sarach, Ahrensburgs Bürgermeister. „Wir warten darauf, dass sich Pläne konkretisieren, aber wollen uns im Bereich Lärmschutz neu aufstellen.“ Zudem gehe es um verkehrliche Anbindung.

Frank Nägele: „Man erlebt verlogene Debatten. Wir haben Schulden und müssen überlegen, wo wir die Mittel hernehmen. Wir schaffen 30 Millionen, brauchen aber 90, um die Straßen in einen guten Stand zu bringen. Derzeit basteln wir an einem Investitionsplan bis 2017. Infrastruktur müssen wir endlich ernst nehmen und nicht nur in Sonntagsgesprächen die Sanierung fordern“, sagt er. Und weiter: „Ich fahre mit einem guten Gefühl. Wenn wir überall Partner hätten wie in Stormarn, ginge es dem Land besser.“

Das freut Landrat Klaus Plöger. „Wenn ich Lob für Stormarn höre, ist mir das lieb.“ Und was die Förderung angeht: „Ich kann ja für den Landtag kandidieren und bin dann die entscheidende Stimme. Das wird lustig.“