In ihrer Kommunikationspolitik hat die Bahn Fehler gemacht. Doch diejenigen, die sich beschweren, sollten nicht zu hart in ihrem Urteil sein. Oft fehlt es einfach an Wissen über bestimmte Vorgänge.
Die Bahn hat kein leichtes Los. Sobald es zu Störungen und Verspätungen kommt, rollt eine Welle der Empörung und des Spotts über sie her. Ihr bleibt meist nichts anderes übrig, als zu informieren und um Verständnis zu bitten. Im Fall Rümpel hat sie dies allerdings versäumt. Es ist verständlich, dass sich die Menschen nach einem Jahr im Ausnahmezustand fragen, wieso die Reparatur einer Schrankenanlage nicht schneller geht. Und es ist ebenso verständlich, dass sie verärgert über die Unannehmlichkeiten sind, die so eine Situation mit sich bringt.
Die Bahn hätte hier viel früher reagieren und die Betroffenen informieren müssen. Dies beschleunigt zwar nicht den Erneuerungsprozess der Schrankenanlage, hilft aber den Menschen, die Hintergründe zu verstehen. Das beruhigt die Gemüter und hinterlässt einen guten Eindruck. Wer weiß denn schon, wie lange die Genehmigung eines solchen Neubaus dauert?
Nun holt die Bahn also nach, was sie so lange versäumt hat. Jetzt sollten auch diejenigen, die sich ständig über die Bahn beschweren, ein bisschen Milde walten lassen. Bei rund 19.000 Bahnübergängen auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn ist es klar, dass hier und da Schäden auftreten. Wenn dann, wie im Rümpeler Fall, solch langwierige Hürden genommen werden müssen, um einen Bahnübergang zu erneuern, sind der Bahn die Hände gebunden. Ein wenig Verständnis wäre also angebracht. Dafür müssen die Menschen aber, wie erst jetzt geschehen, informiert werden.