Nach wochenlangem Bangen um eine geeignete Unterkunft für die jungen Männer aus Afrika ist ihr Verbleib nun gesichert. Unterstützerkreis bittet jetzt um Geld- und Sachspenden.
Reinbek. Der Umzug ist glatt verlaufen. Mit ihren wenigen Habseligkeiten sind elf Flüchtlinge aus Mali am Donnerstag von Hamburg-Bergedorf in ihr neues Zuhause der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Reinbek-West eingezogen. „Die Stimmung war unglaublich gut. Sie haben sich unheimlich gefreut, dass sie so kurzfristig doch noch einen Unterschlupf gefunden haben“, sagt Anke Heidorn vom Unterstützerkreis „Fluchtpunkt Bergedorf“. Ihr Kollege Ingo Werth erklärt, dass die jungen Männer im Alter von 19 bis 30 Jahren sich erst einmal erholen müssten von den Strapazen der vergangenen Wochen, in denen die Suche nach einer neuen Bleibe zur Belastung geworden sei (wir berichteten).
Umso glücklicher sind alle Beteiligten nun, dass alles geklappt hat. „Die bezogenen Räumlichkeiten wollten wir eigentlich vermieten. Doch als die Anfrage nach Wohnraum für die malischen Asylbewerber vom Kirchenkreis Hamburg-Ost kam, war uns sofort klar, dass wir das machen“, sagt die Pastorin und Vorsitzende im Gemeinderat Barbara Schöneberg-Bohl. Befristet sei die Unterkunft nicht. „Wir warten ab, wie die Asylverfahren laufen, und schauen dann weiter“, sagt die Kirchenfrau.
Für die Zeit in ihrem neuen Heim müssen die Malier noch ein wenig ausgestattet werden. „Momentan schlafen sie auf unbequemen Feldbetten. Es wäre schön, wenn Leute schmale Matratzen spenden würden“, sagt Heidorn. Außerdem benötigten die Flüchtlinge noch eine Waschmaschine, Bettwäsche und Fahrräder. „Was wir nicht mehr brauchen, ist Kleidung“, sagt Ingo Werth. Davon hätten die Männer mittlerweile sogar zu viel.
„Am wichtigsten sind Geldspenden“, sagt Werth. Die Hamburger Initiative habe den Asylbewerbern Anwälte zur Seite gestellt, damit sie eine Chance auf ein faires Verfahren bekommen. „Flüchtlinge kennen ihre Rechte nicht und kommen auch nicht mit unseren bürokratischen Abläufen zurecht“, sagt Anke Heidorn vom „Fluchtpunkt Bergedorf“. Juristische Unterstützung sei daher sehr wichtig.
Wer helfen möchte, kann Geld auf folgendes Konto überweisen: IBAN DE86 2019 0301 0000 1277 01, Kontoinhaberin: Anke Heidorn. Sachspenden nimmt die Nathan-Söderblom-Kirche in Reinbek (Berliner Straße 4) jederzeit entgegen.