Im Bauausschuss stellte der Freizeitimmobilien-Experte Thomas Albertin sein Gutachten vor Politikern und Investor Christopher Kroschke vor. Demnach könnte die alte Werkshalle gut zum Kulturzentrum umgebaut werden.
Ahrensburg. Kino, Konzerte und ein Musikclub: Die alte Werkshalle des Rohrbogenwerks in Ahrensburg wäre als Kulturstätte gut bis sehr gut geeignet. Zu dem Schluss kommt Gutachter Thomas Albertin. Der Experte für Freizeitimmobilien war im Dezember von der Stadt mit der Machbarkeitsstudie beauftragt worden. Im Bauausschuss stellte Albertin seine Ergebnisse den Politikern und Eigentümer Christopher Kroschke nun vor.
Hintergrund: Im Mai 2012 hatte Christopher Kroschke, Sohn des Ahrensburger Unternehmers Christoph Kroschke, das 2003 stillgelegte Rohrbogenwerk an der Brückenstraße gekauft. Das Ziel des Junginvestors ist es, auf dem 14.000 Quadratmeter großen Grundstück Wohnungen und Handwerkerhöfe zu bauen. Die Stadt hatte bei den Bebauungsverhandlungen dem Junginvestor gewisse Zugeständnisse (Bauhöhe der Gebäude) gemacht, im Gegenzug verlangt, dass die alte, 2000 Quadratmeter große Werkshalle erhalten bleibt. Ziel von Politik und Verwaltung war es, dass sie kulturell genutzt werden soll.
Im weiteren Verlauf distanzierte sich Kroschke von einer kulturellen Nutzung der sanierungsbedürftigen Halle. „Als Investor können wir einen solchen Kulturbetrieb nicht führen“, sagte er dem Abendblatt. Anfang 2013 fügte er hinzu, dass ein Architekt die Halle untersucht habe. Sie sei nicht erhaltenswert, habe das Fazit gelautet. Seitdem stockten die Planungen. Die Stadt hatte daraufhin das Gutachten für 7500 Euro in Auftrag gegeben.
Untersucht wurden unterschiedliche Faktoren: etwa die Konkurrenzsituation, die Anzahl potenzieller Gäste, die Verkehrsanbindung und die Möglichkeiten unterschiedlicher Angebote. Albertin: „Eine Kulturstätte mit unterschiedlichen Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene würde sich anbieten.“ Nun will die Verwaltung Albertin mit einem Nachfolgegutachten beauftragen. Es soll unter anderem geprüft werden, wie hoch die Kosten für die Instandsetzung der Halle wären. Zudem soll ein Exposé über konkrete Nutzungsmöglichkeiten erstellt werden und Kontakt zu potenziellen Betreibern aufgenommen werden. 16.000 Euro stehen im Haushalt der Stadt für das Gutachten bereit. Am 7. Mai stimmen die Mitglieder des Bauausschusses über die Auftragsvergabe ab.
Christopher Kroschke sagt dazu: „Sollte sich in Folge des zweiten Gutachtens ein qualifizierter Betreiber finden, sind wir bereit, die kulturelle Nutzung in unser Konzept einzuarbeiten.“ Und er fügte hinzu: „In dem Fall wären wir auch bereit, die Sanierungskosten für die Halle zu übernehmen.“ Ein Signal, dass Bürgermeister Michael Sarach gefällt: „Auf der guten Basis sollten wir zeitnah eine Lösung finden, damit wir vorankommen.“