Beim Vorverkauf zur achten Ahrensburger Musiknacht gewann die Mutter des Gymnasiasten die Klavierstunde mit Böttger und gab den Preis an ihren 18 Jahre alten Sohn weiter.

Ahrensburg. „Kann der Kerl überhaupt Klavier spielen?“ Das war nach eigenen Angaben die erste Frage, die dem bekannten Fernsehpianisten Gottfried Böttger bei der Übungsstunde mit dem Ahrensburger Fabian Graßau, 18, durch den Kopf ging. „Er kann“, stellte Böttger kurz darauf fest.

Eine Stunde spielten der Profimusiker aus Ahrensburg und der Abiturient, der „mal vor rund fünf Jahren Unterricht hatte“, gemeinsam am Flügel. „Ich habe ihm ein paar Fingerübungen gezeigt, und dann haben wir über die Unterschiede von elektronischer und akustischer Musik geplaudert“, sagt Böttger. Die Klavierstunde mit Gottfried Böttger hatte Graßau seiner Mutter zu verdanken. Die hatte den Preis beim Vorverkauf für die Ahrensburger Musiknacht gewonnen und an den Sohn weitergegeben.

Und wenn Andrea Graßau dabei den Plan hatte, ihren Sohn wieder ans Instrument zu locken, dann ist er möglicherweise aufgegangen. „Meine Lust auf Klavierspielen ist jetzt schon geweckt“, sagt der Schüler der Heimgartenschule. Viel Zeit bliebe neben dem Fußball allerdings nicht, sagt er.

„Das ist kein Hindernis“, findet der Profi. „Zehn Minuten Fingerübungen am Tag reichen vorerst“, sagt Böttger. Inspirative Hilfsmittel hat Böttger dem Schüler auch noch an die Hand gegeben: fünf Blanko-Notenhefte und einen Bleistift, um eigene Melodien zu notieren. Böttger: „Die Hefte und der Stift stammen aus meinem eigenen Vorrat und sind von 1957.“

Auch bei der Musiknacht am 17. Mai wird Gottfried Böttger wieder am Flügel Platz nehmen. Insgesamt spielen an dem Abend rund 100 Musiker an 17 unterschiedlichen Orten 24 Konzerte. Mit dabei sind auch einige Musiker der Band BAP und Sängerin Inga Rumpf.

Tickets zu 25 Euro plus Vorverkaufsgebühr gibt es in Ahrensburg bei Famila (Kornkamp), im Buchladen Stojan und der Galerie Faerber (beide Hagener Allee) und auch in einigen Läden, die bei der Musiknacht mitmachen, wie zum Beispiel HolzLand Wulf (Bahnhofstraße 19). Im Vorjahr waren rund 1800 Menschen unterwegs. Veranstalterin Felizitas Thunecke: „Ich hoffe, dass wir diesmal die 2000er-Grenze knacken können.“