Wer feststellt, dass er nicht mehr richtig Auto fahren kann, muss schnell über alternative Formen der Mobilität nachdenken. Anderenfalls wird der Gesetzgeber pauschale Restriktionen für alle Älteren erlassen.
Ahrensburg. In den Augen der Polizei sind sie zu einer Risikogruppe im Straßenverkehr geworden: die Senioren, die routiniertesten unter den Autofahrern. In der Tat haben sie, was die Zahl der Unfälle angeht, die oft gescholtenen Fahranfänger längst überholt. Das geht aus der aktuellen Verkehrssicherheitsstatistik für Stormarn hervor.
Jetzt drängt sich aber die Frage auf, welche Schlüsse aus dieser Erkenntnis zu ziehen sind. Sollten Autofahrer ab einem Alter X regelmäßig zur Fahrprüfung? Solche Forderungen hat es bereits gegeben. Sie empören viele Senioren regelmäßig. Zu Recht.
Zunächst einmal ist es nicht verwunderlich, dass eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe auch in immer mehr Unfälle verwickelt ist, ja sie zu einem Teil auch selbst verursacht. Von einer Gefahr zu sprechen wäre hier aber überzogen und unfair.
Ältere haben Erfahrung und Vernunft auf ihrer Seite. Beides hilft ihnen, sicher zu fahren, selbst wenn es etwa um ihre Reaktionsschnelligkeit schon mal besser bestellt gewesen sein sollte. Beides ist aber auch Verpflichtung: Wer feststellt, dass er immer und immer wieder in brenzlige Situationen gerät, dass er ein ums andere Mal Bagatellunfälle verursacht, der muss die Größe haben, sich schnell über alternative Formen der Mobilität Gedanken zu machen.
Es ist der einzige Weg, um zu verhindern, dass der Gesetzgeber irgendwann doch pauschale Restriktionen für alle Älteren erlässt.