Die Preisspirale bei den Wohnungsmieten schraubt sich nach oben, dass manch einer sogar Höhenangst bekommt.
Nicht nur in Hamburg, sondern auch im Kreis Stormarn. Kaltmieten von zehn Euro und mehr pro Quadratmeter sind auch in den Kommunen an der Landesgrenze keine Seltenheit mehr. Wenn auch die Gehälter im gleichen Maße steigen würden, wäre ja alles in Butter. Ist es aber nicht. Leider.
Eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, die zum Beispiel Vollzeit als Zahnarzthelferin oder beim Discounter an der Kasse arbeitet, kann keine großen Sprünge machen. Genauso wie viele Ältere, deren Rente gerade einmal für das Nötigste reicht. Diesen Menschen muss geholfen werden, indem preiswerter Wohnraum zur Verfügung gestellt wird. Der ist zum Beispiel in Glinde und auch in Reinbek nicht ausreichend vorhanden.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer davon ist gewiss, dass es sich für Investoren schon allein wegen der Mietpreisbindung bisher nicht lohnte, in derartige Projekte – selbst mit einem hohen Anteil frei finanzierter Einheiten – Geld zu pumpen.
Mit dem Wohnraumförderprogramm des Landes hat sich das geändert. Und es ist nur gut, dass der Innenminister seine Offensive für bezahlbares Wohnen über 2014 hinaus fortsetzt. Darlehenszinsen mit einer Null vor dem Komma dürften bei so manchem Investor das Herz höher schlagen lassen. Verwaltung auf der einen Seite, aber noch viel mehr die Kommunalpolitiker stehen jetzt in der Pflicht. Denn sie entscheiden, ob sozialer Wohnungsbau realisiert wird – und müssen im Sinne der Schwachen handeln. Auch das ist Solidarität.