Ein Kran hat den beim Sturm entgleisten U-Bahn-Waggon in Großhansdorf von den Gleisen gehoben und auf einem Tieflader abgesetzt. Hochbahn will gegen Abend mitteilen, wann die Strecke wieder befahren werden kann.

Großhansdorf. „Am schwierigsten war der Schwenk“, sagte Kranführer Jörg Neuhaus nach getaner Arbeit. Der 52-Jährige saß im Führerhaus des 220 Tonnen schweren Baugeräts, das den am Donnerstagabend zwischen den Haltestellen Kiekut und Großhansdorf entgleisten U-Bahn-Waggon von der Brücke über den Wöhrendamm auf einen Tieflader setzte. Und das gelang am Sonnabend, ohne einen einzigen Ast der direkt an der Trasse und der Fahrbahn stehenden Bäume auch nur zu berühren.

Gut zwei Stunden hatten knapp 30 Mitarbeiter der Hochbahn dafür gesorgt, dass die Träger der Hebevorrichtung glatt unter dem Waggonboden anlagen. Kurz nach 14 Uhr wurde das 18 Tonnen schwere Schienenfahrzeug angehoben. Besonderes Problem dabei: Auf der einen Seite war die etwa 2,5 Tonnen schwere demolierte Achse, am anderen Ende des Waggons aber kein entsprechendes Gegengewicht. Die Träger mussten also so angebracht werden, dass sich der Waggon nicht zur schwereren Seite hin neigt, wenn er angehoben wird.

Eine knapp halbe Stunde später war es vollbracht. Helfer am Boden drehten dabei den Waggon sachte nach rechts währen der Kran ebenfalls langsam eine fast 180 Grad Kurve nach rechts vollzog. Neuhaus: „Da muss die Koordination stimmen.“

Ob es Schäden an der Brücke gibt und wann die Strecke wieder freigegeben wird, will die Hamburger Hochbahn gegen Abend mitteilen. Am Sonnabend schloss deren Pressesprecher Christoph Kreienbaum nicht aus, dass die ersten Züge schon wieder am Sonntag-Abend über die Trasse zum Bahnhof in Großhansdorf rollen.

Einen ausführlichen Bericht von der Bergung lesen Sie am Montag in der Regionalausgabe Stormarn des Hamburger Abendblatts.