Phosphorsäure ist doch nicht ausgetreten. Polizei vermutet Unachtsamkeit als Ursache der Kollision. Der 43 Jahre alte Fahrer fuhr hinter der Anschlussstelle Barsbüttel auf ein Stauende auf.
Barsbüttel. Entwarnung nach dem schweren Gefahrgutunfall auf der A 1 zwischen Barsbüttel und dem Kreuz Hamburg-Ost: Phosphorsäure ist doch nicht ausgelaufen. Auch der 43 Jahre alte Unfallfahrer, der mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden musste, liegt zwar noch auf der Intensivstation, Lebensgefahr besteht aber nicht.
„Zunächst hieß es, dass der Lastwagen mit dem stark ätzende Gemisch beladen ist“, sagt Claus Havemann, Zugführer des Stormarner Löschzug Gefahrgut. Doch schnell stellten die freiwilligen Helfer fest, dass sich lediglich ein Reinigungsmittel mit einer geringen Konzentration Phosphorsäure auf der Ladefläche befand. Die Behälter wurden nicht beschädigt. Dafür aber zahlreiche Farbeimer. „Das Führerhaus des Lkw ist bei dem Auffahrunfall meterweit auf die Ladefläche gedrungen und hat die Ladung zusammengedrückt“, sagt Havemann.
Die Polizei schätzt, dass der Sattelzug aus Finnland mit etwa vier Tonnen Gefahrgut beladen war. „Wir mussten den Auflieger entladen und mit Wannen die auslaufende Farbe auffangen“, so der Zugführer.
Dennoch sind zahlreiche Liter Härter, Farbe und Verdünner auf die Fahrbahn getropft. „Etwa 150 Quadratmeter waren verunreinigt“, sagt Havemann. Eine Spezialfirma musste die Autobahn reinigen. Auch das Umweltamt wurde eingeschaltet, weil bei dem Unfall Öl und Diesel ausgelaufen und im Erdreich versickerten waren.
„Mit einem Bagger wurde der Grünstreifen auf einer Länge von etwa 30 bis 40 Metern ausgekoffert“, sagt Dirk Espe vom Polizeiautobahnrevier Bad Oldesloe, der vor Ort war. Als Unfallursache vermutet die Polizei Unachtsamkeit. Der 43 Jahre alte Sattelzugfahrer aus Estland fuhr auf ein Stauende auf und schob zwei Lastwagen zusammen. Die beiden anderen Fahrer blieben dabei unverletzt. Georg Ruge, Chef der Autobahnpolizei: „Wir beobachten immer wieder, dass Fernfahrer in ihrem täglichen Trott, in solchen Momenten nicht aufmerksam genug bei der Sache sind.“