Die Landesregierung Schleswig-Holstein will einen Hundeführerschein für neue Besitzer einführen. Das ist richtig und wichtig. Sowohl für den Halter, als auch für den Hund.

Ahrensburg. Stormarner, die sich einen Hund anschaffen möchten, müssen vielleicht bald einen Hundeführerschein ablegen. Bei vielen stößt die Idee auf Begeisterung. Zurecht. Denn ein Gesetz führt ja so manches Mal zum Nachdenken.

Bürger, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund anzuschaffen, erführen so schon vorab, dass ein Tier Zuwendung und Erziehung braucht. Sich weder allein versorgt noch sofort stubenrein ist und „bei Fuß“ geht. Oder angeleint werden sollte, wenn man um den Ententeich flaniert. Solch profane Wahrheiten werden oftmals zu spät erkannt. Nicht selten wird ein Hund schon bald wieder abgegeben. Oder entwickelt ein gestörtes Wesen.

Der Hundeführerschein ist keine Garantie, einen vorbildlichen Halter ausgebildet zu haben. Vielmehr geht es um eine erste Sensibilisierung.

Das Argument, ein Führerschein berge unnötige Kosten, stimmt zumindest zum Teil. Heimst eine Hundeschule mehrere Hundert Euro für einen halbherzigen Workshop ein, wird die Idee hinter der Gesetzesänderung kaum funktionieren. Preise sollten deshalb reglementiert werden. Wer jedoch ausschließlich aus finanziellen Gründen gegen die Gesetzesvorlage wettert, ist naiv: Schon ein Tierarztbesuch kann mehr kosten als Führerschein und Meldegebühr zusammen. Und ein Hund kostet nun mal Geld – und noch mehr Zeit. Diese Tatsache unterschätzen Hundebesitzer in spe immer wieder.