Stadt schlägt vor, für Kinder von Bediensteten den Service von „Beruf und Familie“ zu nutzen
Ahrensburg. Der Hauptausschuss in Ahrensburg wird am Montag nochmals darüber befinden, ob die rund 300 städtischen Bediensteten von kommendem Jahr an den Service der gemeinnützigen GmbH „Beruf und Familie Stormarn“ in Anspruch nehmen können. Im September hatte das Gremium diesem Antrag bereits zugestimmt. Auf Betreiben der WAB verwies ihn die Stadtverordnetenversammlung dann aber in den Hauptausschuss zurück. WAB-Fraktionschef Hinrich Schmick sah noch „Klärungsbedarf“ was den Umfang der Leistungen anbelangt. Deshalb wird die Geschäftsführerin Birte Kruse-Gobrecht vor dem Hauptausschuss das Konzept von „Beruf und Familie Stormarn“ erläutern.
Die Organisation bietet jenseits der Krippen, Kitas und Horte Kinderbetreuung an, etwa wenn der Nachwuchs krank ist, damit die Eltern weiter zur Arbeit gehen können. Er ist für Kinder im Alter von zwei Monaten bis 14 Jahren gedacht und steht montags bis freitags von 7 bis 22 Uhr und sonnabends von 7 bis 17 Uhr zur Verfügung. „Wenn es der Einzelfall hergibt und der Einsatz rechtzeitig bekannt ist, kann die tägliche Betreuung auch länger sein“, sagte Kruse-Gobrecht. Das bedeutet, Mitarbeiter könnten auf den Service auch zurückgreifen, um an Veranstaltungen außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit teilzunehmen, etwa an spätabendlichen Ausschusssitzungen. Die Stadt würde der Dienst, den bereits Ahrensburger Firmen wie Basler oder Edding für ihre Beschäftigten zahlen, eine Pauschale von 3500 Euro für das Jahr 2014 kosten sowie einen einmaligen Förderbetrag von 500 Euro.
WAB-Chef Schmick sagte dem Abendblatt, „es kann wohl nur eine kleine Gruppe den Dienst in Anspruch nehmen“. Es müsse geklärt werden, ob der Aufwand zu Einsparungen führe. Auch FDP-Fraktionschef Thomas Bellizzi möchte dazu Zahlen von der Verwaltung hören. „Wenn der Bedarf tatsächlich da ist, habe ich kein Problem, dem Antrag zuzustimmen.“ Schmick meinte überdies, wenn Firmen den Dienst in Anspruch nähmen, sei dies auch eine Imagewerbung für diese Unternehmen. Das treffe bei Behörden nicht zu. „Zudem muss jede freiwillige Leistung der Stadt auf den Prüfstand.“
CDU, SPD und Grüne plädieren hingegen für den Antrag. „Das ist gut angelegtes Geld“, sagte Detlef Levenhagen (CDU). Schmicks Einwänden hielt er zudem entgegen, „die Stadt muss so arbeiten wie ein Unternehmen und auch vergleichbare Leistungen für die Mitarbeiter anbieten“. SPD-Fraktionschef Hartmut Möller sagte, der Bedarf sei keineswegs zu gering. „Zudem werden so die Stellen für mögliche Bewerber attraktiver." Christian Schubbert-von Hobe, der die Grünen im Hauptausschuss vertritt, sagte, es gehe auch darum, ob die Verwaltung ein Vorbild für andere Unternehmen in der Stadt bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein könne.