Der Kürbis-Diebstahl auf dem Friedhof der Martin-Luther-Kirche ist kein Einzelfall: Angehörige hatten sich schon häufiger beschwert, dass Pflanzen von den Gräbern verschwinden.
Trittau. Sie leuchteten orangerot, die von Friedhofsgärtner Jurij Krapati hochgezogenen Kürbisse. Am Erntedankgottesdienst hätten sie den Altar der Trittauer Martin-Luther-Kirche schmücken sollen. Doch nun sind die rund zehn Hokkaido-Kürbisse vom Friedhofsgelände verschwunden.
Schon im vergangenen Jahr hatten Kinder ein paar Kürbisse kaputt geschlagen. Dieses Mal, so vermutet Krapati, wurden sie gestohlen. Krapati überrascht dieser Zwischenfall nur wenig. „Auf unserem Friedhof werden ziemlich oft Blumen geklaut.“ Im Sommer verschwänden Sonnenblumen von den Gräbern und zum Totensonntag Gestecke. Krapati: „Manchmal werden sogar frisch gepflanzte Büsche wieder ausgegraben.“ Vor mehreren Jahren erwischte der Friedhofsgärtner einen alkoholisierten Dieb. Danach sei es etwas ruhiger geworden – bis jetzt.
In Trittau werden die Vorfälle bedauert. „Gerade von Grabstätten Blumen zu stehlen, ist ein Unding“, sagt Renate Wittkamp, Mitarbeiterin der Friedhofsverwaltung. Aus diesem Grund gehe man mit den Vorfällen nun auch an die Öffentlichkeit.
Die Mitglieder der Kirchengemeinde sind ratlos: „Wir können ja nicht bei jeder geklauten Blume die Polizei rufen“, sagt der Friedhofsgärtner. Schon mehrfach hatte er die Polizei angesprochen. Sie riet ihm, Kameras aufzustellen. Aber das Gelände ist zu groß, um es zu überwachen. Und das Tor zum Friedhof steht Tag und Nacht offen.
Für den Erntedankgottesdienst am Sonntag, 6. Oktober, muss sich die Kirche nun um Ersatz für die Kürbisse kümmern.