Sie sind auf dem Abilymp, haben in der Mafiabi 13 Jahre dem Paten gedient und trinken am liebsten Abicolada: Am Ende ihrer Schulzeit beweisen Stormarner Absolventen noch mal Kreativität bei der Suche nach dem perfekten Wortspiel, das ihnen in Erinnerung bleiben soll
Ahrensburg. Raus aus Deutschland und ab nach Südamerika, Weite-Welt-Luft schnuppern. Oder rein in den Betrieb und Hotelgäste glücklich machen. Oder auf einem biologisch-dynamisch ausgerichteten Bauernhof in Frankreich Äpfel pflücken: Es gibt Tausende von Möglichkeiten. Aber es gibt nur ein Leben nach der Schule. Für viele Stormarner Jugendliche ist jetzt die Stunde der Entscheidung gekommen. Was werden sie in Zukunft machen?
An diesem Freitag ist letzter Schultag in Schleswig-Holstein, beginnen die Sommerferien. Jene, die sich nun entscheiden müssen - gut 1600 junge Frauen und Männer aus Stormarn - werden in sechs Wochen nicht in die Schule zurückzukehren. Sie haben ihre Haupt-, Real- oder Gymnasialabschlüsse in der Tasche. Die Lizenz für das Arbeitsleben nach der Schulzeit.
"Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt", raunen Eltern und Großeltern den Absolventen zu. Bei den einen macht sich vielleicht eine diffuse Unsicherheit ob der nun präsenten, aber unberechenbaren Zukunft breit. Andere mögen nun endlich lang gehegte Pläne in die Tat umsetzen.
Aber zuvor, bevor sich die Wege der Absolventen endgültig trennen, haben sie in den zurückliegenden Wochen
noch volles Programm gehabt: Abi-Bälle, Stufenreisen, Abschlusszeitungen - neun, zehn oder 13 Jahre Schulzeit wollen rückblickend ordentlich gewürdigt werden.
Von besonders großer Bedeutung: das Abschlussmotto, gewissermaßen die Klammer um alles. Es ist ein Satz fürs Leben, zumindest glauben die Schüler das jetzt. Es ist witzig - zumindest für den Augenblick. Und es soll einmalig sein. Auf diversen Internetseiten können sich die Schüler inspirieren lassen. Kleine Kostprobe? "CannABIs - mit der Schultüte fing es an". "Mahatma ABI - Mahatmas nicht!" "Komm ABI, wir gehen."
Ob die Urheber solchen Wortwitzes in einigen Jahren noch darüber lachen können? Sie werden es herausfinden, wenn sie nach zehn, 20 oder 30 Jahren zum Klassentreffen wieder zusammenkommen. Mancher von ihnen wird zuvor sein Motto-T-Shirt aus der hintersten Ecke des Kleiderschranks hervorkramen. Ob's wohl noch passt?
Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn hat - stellvertretend für alle Abschlussklassen des Jahrgangs 2013 - drei Abiturstufen in Ahrensburg, Großhansdorf und Barsbüttel besucht und nach ihren persönlichen Mottos befragt. Dazu drucken wir unten auf dieser Seite die Namen fast aller Stormarner Schulabgänger.