“Sieh, das Gute liegt so nah“, wusste schon Johann Wolfgang von Goethe.
Die Stormarner Umweltpolitiker könnten diesen Satz vielleicht bald unterschreiben, wenn es darum geht, wo der Müll aus dem Kreis ab 2017 bleibt. Denn eine mögliche Verlängerung der Laufzeit für die Müllverbrennungsanlage (MVA) Stapelfeld könnte auch der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) ins Konzept passen. Allein durch ihre Lage direkt an der Autobahn hat die MVA schon einen großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Keinen Ort erreichen die Lastwagen mit dem Restmüll aus Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg so schnell.
Zugleich können die bis zu 90.000 Tonnen jährlich dazu beitragen, dass Mülltransporte quer durch Europa und am Ende über Stormarner Straßen wenigstens reduziert werden. Weil die Umweltpolitiker im Kreistag und auch Bürgerinitiativen die MVA seit der Eröffnung 1979 immer genau im Blick hatten, können sie zudem davon ausgehen, dass die Anlage technisch auf dem neuesten Stand ist.
Wie schnell sich das Geschäft mit dem Müll verändern kann, haben die Stormarner aber auch erfahren müssen. Langfristige Verträge, die beim Abschluss noch sehr günstig erschienen, sind jetzt vergleichsweise teuer. Die Konsequenz sind kürzere Laufzeiten. Und wenn die MVA nicht 2017, sondern erst 2020 oder 2025 abgerissen wird, kann neu überlegt werden, wo unser Müll bleibt.