Strangers in the Night. Fremde in der Nacht. In Ahrensburg genügten ein paar Blicke, ein paar Worte - und schon wurden sie in der Sparkasse, im Bettenhaus, im Fischgeschäft, im Seniorenheim und im Supermarkt für ein paar Stunden zu Freunden.
Weg die Zurückhaltung. Weg die Stirnfalten. Die Ahrensburger Musiknacht bewegte die Menschen, äußerlich und innerlich. Kreuz und quer machten sie sich auf den Weg durch die Stadt, begierig auf Musik und Begegnungen.
Orte, an denen ein Lächeln oder der Versuch einer kleinen Unterhaltung im Alltag oft mit Naserümpfen quittiert werden, wurden zu spontanen Treffpunkten. Statt hektisch die Überweisung zu erledigen oder genervt an der Kasse darauf zu warten, dass der Kunde vor einem endlich seine Sachen eingepackt hat, genossen die Besucher die Nähe zu wildfremden Menschen. Man wippte gemeinsam mit den Füßen, man nippte gemeinsam an einem Cocktail.
Veranstalterin Felizitas Thunecke hat auch bei der siebten Musiknacht bewiesen, dass es funktioniert - wenn alle offen sind und bereit, mitzumachen. Vom Strom der Gemeinsamkeit getragen, ging es bis in den frühen Morgen. In den nächsten Tagen und Wochen werden sich die einst Fremden der Nacht am Tag begegnen und hoffentlich ihr Lächeln nicht verloren haben. Diese Zaubermomente machen eine Stadt liebens- und lebenswert. Sie können nicht von der Politik verordnet werden. Das haben alle in Hand.