Ob die Stadtwerke Bad Oldesloe rechtlich richtig gehandelt haben, als sie einer der Firmen auf der Baustelle am Hallenbad gekündigt haben, wird wohl ein Gericht klären müssen.
Richtig ist aber in jedem Fall, dass die Stadtwerke das aus ihrer Sicht Nötige tun, um die Bauzeit und die Kosten für die Sanierung des Schwimmbades nicht noch weiter steigen zu lassen.
Eine Million Euro ist das Bauwerk bereits teurer geworden. Die Bauzeitverlängerung wird bei gut einem Jahr liegen und sich damit verdoppelt haben. Das ist mehr als genug - und mehr als den Oldesloern, vor allem den vielen Schwimmbadnutzern, zuzumuten ist. Der Blick von der Trave nach Hamburg ans Konzerthaus an der Elbe oder nach Berlin auf den Flughafen an der Spree zeigt, wie schnell die Dämme brechen können, wenn die Kosten für ein öffentliches Bauvorhaben erst einmal steigen. Beide Bauwerke und die Fehler, die in Hamburg und Berlin gemacht worden sind, sollten allen Kommunen in Deutschland eine Lehre sein.
Städte und Gemeinden werden immer bauen und das auch tun müssen: Schulen, Gemeindehäuser, Brücken, Straßen und mitunter auch Schwimmbäder. Wenn Bürger das Gefühl haben, dass Kosten und Bauzeiten immer wieder aus dem Ruder laufen, werden es die Verantwortlichen in der Politik zunehmend schwer haben, Zustimmung - auch für enorm wichtige Vorhaben - zu finden. So weit sollte es nicht kommen.