Neue Managerin Ulrike Lenz plant diverse Projekte. Stadt will Gutachten zum Windpark einholen
Bargteheide. Bargteheide will Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden. Entsprechende Energiesparvorhaben in die Tat umzusetzen wird ab dem 1. Mai Ulrike Lenz' Aufgabe sein. Die 43-Jährige tritt dann ihre Stelle als Klimamanagerin der Stadt an. Die halbe Stelle ist auf drei Jahre befristet. Ulrike Lenz arbeitet bereits seit eineinhalb Jahren für die Bargteheider Verwaltung. Sie stammt aus der Pfalz und lebt seit vier Jahren mit ihrem Mann und drei Kindern in Ahrensburg.
In ihrem Amt als Klimamanagerin möchte sie diverse Projekte anschieben. "Ich plane, das sogenannten fifty/fifty-Modell zum Energiesparen an Schulen in Bargteheide zu etablieren", sagt Lenz. Dabei lernten Schüler, wie sie im Alltag energiebewusst mit elektrischen Geräten umgehen und wie zum Beispiel Heiztechnik richtig bedient wird. Lenz: "Wir führen zurzeit Gespräche mit Firmen, die die Schulen zunächst anleiten sollen. Das Projekt soll sich dann nach drei Jahren bestenfalls in Selbstorganisation verankern."
Die Klimamanagerin wirbt zudem für den Tag der erneuerbaren Energien, der am 20. April in Bargteheide stattfinden soll (mehr dazu rechts). Auch das Projekt Stadtradeln vom 24. August bis 13. September liege ihr am Herzen. Lenz: "Im vergangenen Jahr hatten wir bereits mehr als 700 Teilnehmer, diesmal werden es bestimmt 1000."
Damit die Bargteheider auch außerhalb des Projektes tägliche Wege mit dem Fahrrad zurücklegen, bietet die Stadt seit einem Jahr in Kooperation mit den Bahnhofsarkaden mehr als 40 Stellplätze in einem abschließbaren Bereich am Bahnhof an. "Dort sind Fahrräder vor Diebstahl und Vandalismus geschützt", sagt Birgit Ristau. Die Inhaberin der Arkaden-Buchhandlung vergibt gegen fünf Euro monatliche Gebühr und ein Pfand die Schlüssel.
Das wohl größte Klimaprojekt, das in Bargteheide derzeit diskutiert wird, steht am Donnerstag, 21. März, bei einer Sitzung der Stadtvertreter auf der Tagesordnung: der Bürgerwindpark. Die Politiker sollen der Aufhebung eines Aufstellungsbeschlusses sowie einer Veränderungssperre zustimmen und so der Verwaltung ermöglichen, benötigte Gutachten einzuholen. "So kommen wir voran, bis sich die Betreibergesellschaft gegründet hat", sagt Bauamtsleiter Jürgen Engfer.
Ende 2014 solle der Windpark in Betrieb genommen werden. Geplant sind drei Anlagen auf einem 21 Hektar großen Feld südlich des Glindfelder Weges. Die Windräder könnten bis zu 190 Meter hoch werden. "Wir müssen Gutachten in Sachen Naturschutz, Umweltschutz und Technik einholen", sagt Engfer. Über den Stand der Dinge hat die Verwaltung die Bürger bei einer Versammlung am Donnerstagabend informiert. Engfer: "Wir möchten, dass die Einwohner an allen Schritten des Verfahrens teilhaben."
Es gibt auch Gegenstimmen. Im Jersbeker Ortsteil Klein Hansdorf hat sich eine Bürgerinitiative gegen den Windpark gegründet. Deren Mitglieder kritisieren unter anderem, dass die Stadt noch keine genauen Angaben zu den Anlagen machen kann. Engfer entgegnet: "Genau darum geht es uns: Wir wollen die Bürger so früh wie möglich einbeziehen, auch wenn die Gutachten noch nicht da sind."